Vor den Toren Balmoras, auf Vvardenfell…
Fenond Ondyril, der dürre Wirt aus der Taverne Zum spitzen Netch, ist sich noch nicht sicher, ob er sich auf den anstehenden Markttag freuen soll oder es mal wieder nur ein langer anstrengender Arbeitstag werden wird.
Ja, er war definitiv voller Vorfreude auf dieses Ereignis, das sich von den alltäglichen Angeboten der Stadt in so einigen Dingen unterscheidet.
Beim Anbringen der Ankündigungen hat er voller Eifer selbst Hand angelegt und seine handwerkliche Unfähigkeit zur Belustigung vieler Stadtbewohner zur Schau gestellt.
Es war ihm egal, ob er sich öffentlich lächerlich gemacht und sich mehrfach die Finger blutig geschlagen hat.
Dieser Markttag sollte ihm endlich die Abwechslung vom ewig gleichen Tun in der Taverne bringen.
Aber nun, als der Markt beginnt, ist er einmal wieder unsicher.
Der Marktplatz füllt sich langsam.
Fenond ist erstaunt.
Mit so vielen Marktbesuchern hat er gar nicht gerechnet.
Er hat gehofft, er könne mit jemand Bekannten an seinem Stand die verschiedenen Weine und Käsesorten selbst testen, die an am heutigen Tage feilbietet.
Doch es gibt erstaunlich viel zu tun.
Ihm gegenüber hat noch ein anderer Händler einen Stand eröffnet.
Fenond meint, dass er ihn schon einmal gesehen hat, doch ist ihm der Name wieder entfallen.
Er hat Waffen und Rüstungen im Angebot, was natürlich bereits einige Interessenten anlockt.
Waffen gehen immer, denkt sich der schlanke Wirt, als auch er in diesem Augenblick die erste Kundin begrüßen darf.
Ira Ilethryl und Almdroni Nethlas testen den Wein von Fenond Ondyril.
Die Priesterin Ira Ilethryl steht vor ihm und beäugt sein Angebot.
Sie besieht sich die verschiedenen Weinflaschen auf dem Tresen des Verkaufsstandes, die allerdings nicht wirklich geordnet wirken.
Daneben hat Fenond einige Teller mit unterschiedlichen Käsesorten positioniert.
Sie verströmen ebenso verschiedene Dürfte und Aromen, die dem Besucher in die Nase kriechen und ihn zum Kauf animieren sollen.
Die Dienerin im Tempel des Tribunals in Balmora scheint sich aber wohl nur für die Weine zu interessieren, und zwar die süßen.
Davon hat Fenond zwei im Angebot.
Die möchte Ira testen und freut sich besonders, dass gerade die Bardin Almdroni Nethlas dazu kommt.
Almdroni war eine ganze Zeit wie verschwunden, wie auch Fenond anmerkt.
Es mag niemanden entgangen sein, dass Ira und Alndroni wohl ein wenig verbindet als pure Freundschaft.
So nutzt Ira die Gelegenheit, um die Bardin zu einer kleinen Weinprobe einzuladen.
Beim Stand von Logis Nogan ist einiges los.
Während sich Ira und Alndroni dann wohl in den Surilie-Weißmerlot vergucken, wird ein weiterer Verkaufsstand eröffnet.
Fenond beäugt es aus der Ferne mit ein wenig Skepsis.
Es sind zwei Aschländer, die ihm immer schon merkwürdig vorkamen.
Natürlich ist es ein Vorurteil, hatte er bisher im Grunde kaum Begegnungen mit ihnen, aber er kann sich gegen sein Bauchgefühl nicht wehren.
Ereshki Ashaladairan heißt die Aschländerin, die zusammen mit Shirmipal-Banu, Stammeserzeugnisse feilbietet.
Was damit genau gemeint ist, kann er nur raten, doch sieht er, wie sich schon nach kurzer Zeit einige Besucher für ihre Waren zu interessieren scheinen.
Wenn er noch ein wenig Zeit hat, wird er vielleicht auch dort vorbei schauen, aber dann so, dass es nicht auffällt, dass er womöglich interessiert sei.
Dem einzelnen schwert-schluckenden Gaukler schenkt man kaum Beachtung.
Logis Nogan heißt er.
Der andere Händler, dessen Namen Fenond gerade wieder eingefallen ist, hat alle Hände voll zu tun.
Er fuchtelt mit den Händen umher und erklärt wohl den Interessenten alles Wichtige zu einer Klinge, die der Wirt von seinem Stand aus nicht genau erkennen kann.
Er muss von Fach sein, sich auskennen, so wie er sich gibt, denkt sich Fenond, als er nun in die Verhandlungen mit Ira geht, die sich in der Tat für den Surilie-Weißmerlot entschieden hat.
Die Priesterin will gar einige Kisten ordern, für den Tempel, sagt sie.
Fenond wittert ein gutes Geschäft, doch Ira erweist sich als ausgezeichnete Händlerin, die beim Feilschen auf Kurs bleibt.
Nach einer wahren >Schlacht< um das beste Angebot, können sich die Zwei aber dann doch einigen und die Priesterin darf sich über einige Kisten des Surilie-Weißmerlot für den Tempel in Balmora freuen.
Vom Käse wird zwar ordentlich genascht, aber für echten Umsatz hat im Grunde nur Ira Ilethryl gesorgt.
Ganz schöne Saufnasen, diese Priester, denkt sich Fenond, als er Alndroni daran erinnert, dass sie noch ihren Auftritt zu tätigen hat.
Der Stand der Aschländer Ereshki Ashaladairan und Shirmipal-Banu.
Während das bunte Treiben auf dem Marktplatz seinen Gang nimmt, stimmt Almdroni Nethlas ihre Laute an und gibt in den folgenden Minuten einige Kostproben ihrer musikalischen Künste, die sich bereits in der ganzen Stadt herum gesprochen haben.
Fenond konnte sie im Rahmen der Verhandlungen mit Ira davon überzeugen, ihre Sangeskünste an seinem Stand darzubieten.
Ein kluger Schachzug, denkt er sich, da die gute aussehende Almndroni sicher alle Blicke auf sich ziehen wird.
Dagegen wird ein einzelner Gaukler, der etwas abseits seine Künste zeigt, kaum beachtet.
Schwerter zu schlucken und Feuer zu speien, sind zwar durchaus herausragende Fähigkeiten, die nicht ungefährlich sein mögen, doch will ihm an diesem Abend keiner so richtig Beachtung schenken.
Die Bardin Alndroni Nethlas tritt auf.
Und so geht ein Markttag dann doch langsam zu Ende, der vielen sicher in positiver Erinnerung haften bleiben wird, hat er doch für einige Abwechslung im tristen Alltag in Balmora gesorgt.
Fenond beginnt seine Sachen einzupacken und entscheidet sich dann, dass ihm der Markt gefallen hat...
[OoC]
Vielen Dank an alle, die beim Markt als Händler geholfen haben und an alle Besucher, die ihn durch ihren Besuch lebendig werden ließen.
Es hat Spaß gemacht!