
Auf Vvardenfell, in Balmora, nahe des Kanals…
Der glatzköpfige Meles beäugt an einer Mauer lehnend die Szenerie vor ihm mit gemischten Gefühlen.
Einerseits ist die Soldklinge von Dunruhn bekannt dafür, mit möglichst wenig Aufwand so hohe Gewinne wie nur machbar einholen zu wollen, doch vermag er die jetzige Situation nicht so recht einschätzen zu können.
Der Kundschafter Dravelyn hat im Zum spitzen Netch den Schuldner Niraron Theron, der als einfacher Fischer lebt, einiges seiner Schulden gegenüber Dunruhn abringen können, doch fehlt noch einiges.
Meles kennt den einäugigen Niraron Theron nur zu gut.
Er weiß um seine Raffinesse und ist sich sicher, dass er alles daran setzen wird, das versprochene Pfand, sein Fischerboot, zu holen, um sich anschließend umgehend abzusetzen.
Innerlich grinst er ob der Naivität von Dravelyn, dass er sich hat so täuschen lassen, doch ärgert es ihn, dass sie nun hier dieses Boot bewachen müssen.

Die Soldklingen von Dunruhn um Meles, Astrotia und Dravelyn bewachen am Kanal das Boot des Fischers.
Das einfache Boot des Niraron Theron liegt schon seit einigen Tagen im Kanal von Balmora vor Anker.
Den gesuchten Fischer sah seither keiner mehr.
Dravelyn, Rienna Arle und Astrotia Blitzschuppe, die heute in Verkleidung in Erscheinung tritt, warten und beobachten.
Es scheint, als wären sie sich sicher, dass Niraron auftauchen würde.
Meles will dies nicht so recht glauben und sieht nur vergeudete Lebenszeit.
Vermutlich ist der Gesuchte bereits über alle Berge, hat seine Jäger von Dunruhn zum Narren gehalten.
Viel interessanter ist indes für Meles, ob er nicht ein Blick auf Astrotias Gesicht erhaschen kann, hat sie ihr Antlitz doch ansonsten immer verborgen.
Einerseits ist man hier als Beobachter, oder gar als Wache eines abgehalfterten Fischerbootes vor Ort, andererseits ist man bemüht, dass dies keinem Bürger auffällt.
Sicher eine Illusion, dies zu glauben und als sich Nevana Dres, die noch nicht allzu lange in Balmora weilt, zu ihnen gesellt, wird die Situation nicht einfacher.

Während man Wache hält, durchsucht Draveyln möglichst unauffällig das Fischerboot des Gesuchten.
Nevana Dres ist sicherlich keine naive Dunmer, während sie sich mit Arle unterhält.
Vermutlich ist ihr schon direkt klar geworden, dass die Gruppe, die hier zusammensteht, nicht nur wegen dem Blick aufs trübe Wasser vor Ort ist.
Doch sie hält sich dezent zurück, bleibt höflich, aber beobachtend.
Draveyln Voloori indes hat damit begonnen, das Fischerboot des Niraron Theron zu durchsuchen.
Womöglich gibt es dort doch etwas von Wert.
Vielleicht ein geheimes Versteck, in dem der einäugige Niraron, dem ein steter Fischgeruch anhängt, einige Goldmünzen verborgen hat?
Dravelyn kann auf den ersten Blick nichts entdecken.
Vielmehr muss er plötzlich selbst in Deckung gehen, denn eine Stadtwache kommt vorbei und scheint sich für die Gruppe zu interessieren.
Ein paar Fragen, einige prüfende Blicke, dann geht sie aber wieder, wobei Meles scheinbar entzückt ob des schönen Antlitzes der Wache zu sein scheint, wie er danach immer wieder betont.

Eine Dunmer der Stadtwachen kontrolliert die Gruppe, zu der auch Nevena Dres wohl dazu gehört.

Während der Kontrolle muss sich Dravelyn auf dem Boot verstecken.
Während man sich für den Moment auf einige Gespräche untereinander einlässt, bekommt man zunächst nicht mit, wie auf der anderen Seite jemand durch den Kanal schwimmt und Deckung hinter ein paar Kisten sucht.
Die mysteriöse Arle, die sich stets nur verschleiert zeigt, kann dann aber jenen Gesuchten erkennen.
Es ist wohl Niraron Theron, der, von der anderen Seite des Kanals, sein Boot aufsuchen will und in diesem Moment erkennt, dass Söldner von Dunruhn nur auf ihn warten.
Das hat sich der Fischer sicher ganz anders vorgestellt.
Jetzt gilt es rasch das Weite zu suchen, ehe man ihn womöglich noch entdeckt und ihn in irgendeiner dunklen Gasse stellt.
Doch dafür ist es zu spät.
Man hat ihn gesehen.
Meles und Dravelyn nehmen die Verfolgung auf, wenn auch möglichst unauffällig.
Rennend durch Balmoras Straßen zu eilen würde nur wieder Gerede geben, besonders da Meles durchaus stadtbekannt ist.
Der Fischer weiß, dass er sich sputen muss, geht einen Gang schneller und freut sich, als er in diesem Moment die Stadtwache erkennt, die zuvor noch bei jener Gruppe eine Kontrolle durchführte.
Sie wird ihm helfen, ja ganz sicher.

Man bemerkt zunächst nicht, dass Niraron Theron auf der anderen Seite des Kanals im Wasser schwimmt.

Als der einäugige Fischer bemerkt, dass man ihn gesehen hat, will er eine Wache um Hilfe bitten.
Meles und Dravelyn, die die Verfolgung aufgenommen haben, erkennen von einer Brücke aus, wie Niraron auf die Wache zusteuert.
Es scheint, als nehme diese Angelegenheit eine Wendung, die nicht zu ihrem Gunsten sein kann.
Im Schutze der Wachen sollten sich auch Leute von Dunruhn zurück halten, selbst wenn viele geschmiert sind.
Ein heikle Situation, die durchaus eskalieren könnte, wenn man nicht aufpasst.
Sie beobachten sie von der Brücke aus, wie Niraron vor der Gerüsteten stehen bleibt, diese aber plötzlich eine Körperdrehung vollzieht und sich direkt abwendet.
Etwas irritiert erkennen sie, wie die Frau langsamen Schrittes geht, der Fischer einfach stehen bleibt, der sich nicht weiter rührt.
Da stimmt etwas nicht, sind sich beide direkt einig und eilen zu Niraron.
Und ja, es stimmt wahrlich etwas nicht.

Dravelyn und Meles sehen von der Brücke aus, dass wohl etwas nicht stimmt beim Fischer und jener Wache.
Als sie vor dem einäugigen Fischer stehen, ist das Hemd bereits mit seinem Blut bedeckt.
Der Hals zeigt eine schmale Wunde, doch ist komplett wohl mit einer scharfen Klinge aufgeschnitten worden.
Niraron Theron steht immer noch wie versteinert da, während in ihm kein Leben mehr ist.
Das eine Auge ist weit aufgerissen, wohl dem Entsetzen geschuldet, als ihm gewahr wurde, dass ihm jene Stadtwache in Sekunden nur den Tod brachte.
Arle, die dazu kommt, zögert nicht, und formt einen Zauber, der den Toten vor ihren Augen verschwinden lässt.
Natürlich wird auch Nevana Dres Zeuge des Vorfalls, doch macht sie keinerlei Anstalten, sich von der Gruppe abzuwenden oder womöglich irgendwo Meldung zu machen.
Es wird sicher nicht der erste Tote sein, den sie zu Gesicht bekommen hat.
Allen ist natürlich direkt klar, dass die Wache mit dem hübschen Gesicht, die nur kurz vorher die Gruppe kontrollierte, keine echte Wache ist.
Vermutlich wird jener Kontrollgang nur dazu gedient haben, zu sehen, wer dort alles zu Dunruhn gehört.

Als man bei Niraron Theron ist, erkennt man, dass er bereits tot ist.

Man berät sich. Man muss jetzt wohl Bericht erstatten.
Das lief wahrlich nicht gut.
Der Gesuchte wird vor ihren Augen von einer Assassinen getötet und die noch fehlende Schuld des Fischers wird wohl nicht mehr zu bekommen sein.
Doch wer war die Dunmer, die Niraron so gekonnt den Hals durchschnitt?
Hat er womöglich noch andere Geschäfte laufen gehabt?
Andere, denen er ebenso Gold schuldete?
Rätselhaft ist das alles schon, zumal man sich nun erstmal insbesondere Midyn Andaai verantworten muss, der diesen Auftrag ausgegeben hat.