[Rothwardonen RP] Kinder der Alik´r

  • (( Vom 17.02.2023 ))



    Schildwacht, im Hause des Razeen al Shama, Amtmann zu Schildwacht...


    Als Amrán al Sahid, Onkel des entführten Prinzen Silann Ashere, in das Haus des Amtmannes Razeen al Shama eintritt, sind seine Gefährten direkt hinter ihm.

    Dieses Treffen ist überschattet durch jene Beobachtungen am Hafen, die starke Zweifel an guten Absichten von Razeen aufkommen lassen und den Verdacht erhärtet haben, dass er, als vermeintlich angesehener Beamter im Dienste des Königs, in der ganzen Sache verwickelt ist.

    Womöglich zieht er gar die Fäden im Hintergrund und spielte nur den Freund, der er in Wahrheit gar nicht ist.

    Es wäre nicht das erste Mal, dass ein so hochrangiger Beamter Dreck am Stecken hätte.


    Noch eine kurze Besprechung, bevor man das Haus des Amtmanns betritt.


    So ist die Stimmung von einer gewissen Anspannung geprägt, als die Gruppe um Amrán nun der Einladung des Amtmanns Folge leistet.

    Vorab hat man sich vorbereitet, hat sich so gut es geht besprochen, Informationen gesammelt und sogar dieses Haus durch Alexia Sele und Abbás al-Rahaim aus sicherer Entfernung beobachten lassen.

    Razeen hat hinter diesem Lagerhaus von dem schmierigen Gauner Salaah ad-Din Informationen erhalten und wurde dafür mit Gold bezahlt.

    An dieses Schriftstück möchte man gelangen, davon ausgehend, dass es wichtige Informationen zum Verbleib des Prinzen enthält.

    Als die Gruppe eintritt, wartet Amtmann Razeen al Shama bereits und scheint guter Laune.

    Er schenkt seinen Gästen ein breites Lächeln und winkt Amrán wie einen alten Freund heran.


    Amtmann Razeen al Shama begrüßt Amrán al Sahid mit einem breiten Lächeln im Gesicht.


    Silanns Onkel ist bekannt für seine klaren Worte.

    Ohne Umschweife kommt er zum Punkt und erwartet vom Amtmann eine Erklärung für die Einladung, während er, und auch die anderen, schnell merken, dass jene Schriftrolle auf dem Tisch an dem man sitzt, die ist, die er von Salaah ad-Din hinter dem Lagerhaus übergeben bekam.

    Auch die Münzen, die dort auf dem Tisch verteilt liegen, sind ihnen mit dieser besonderen Wolfskopfprägung sehr wohl bekannt.

    Der Umstand, dass genau diese Dinge dort liegen, scheint für einen Augenblick ein wenig Verwirrung in der Gruppe zu verursachen, während der Amtmann selbst weiter lächelt und seinem Gast Wein einschenkt.


    Der Amtmann erzählt eine Geschichte, die die Dinge in ein anderes Licht rücken.


    Amrán ist nicht besonders amüsiert, als meine er, der Amtmann würde sich über ihn und seine Gefährten lustig machen.

    Doch dieser erklärt sich sodann und schildert eine für unsere Gefährten gänzlich andere Version der Umstände.

    So beschreibt er, dass er von der Entführung des Prinzen erfahren hat und sich daran machte, über den Gassenhalunken Salaah ad-Din Informationen zu erkaufen.

    Auch jene besonderen Münzen, mit jenem Siegel, ließ er mehr oder weniger sammeln, tauchten sie doch schon lange nicht mehr auf.

    Diese Münzen wären auch früher von der Familie Abutemal genutzt worden und seien in bestimmten Kreisen ein Zahlungs- und Erkennungsmittel.

    Ein ´Türöffner´ auch schon mal, wenn es darum ging, gewisse ´Hürden´ zu überwinden, häufig in dubiosen Kreisen von Schmugglern, Piraten, Menschenhändlern, Dieben, oder Schlimmeres.


    Amrán traut Razeens Worten nicht.


    Es ist klar zu erkennen, dass Amrán dem Amtmann weiterhin nicht traut und mutmaßt, dass dieser ihm, und seinen Freunden, wieder eine dieser Geschichten auftischt, mit der er sich aus einer prekären Lage befreien möchte.

    Erst als Razeen al Shama erklärt, dass es noch eine weitere Quelle gäbe, die ihn bei seinen Behauptungen unterstütze, ändert sich die Situation.

    Denn jene ´Quelle´ tritt wenig später auch schon ein.

    Es ist Faisal ab al Rashid, einst die Rechte Hand des Rashid bin Temal al Alikr, der der getöteten Familie Abutemal vorstand.

    Faisal, selbst als wortkarger aber gnadenloser Krieger bekannt, ist wohl schon eine Weile wieder in Schildwacht.

    Und er hat eine besondere Vergangenheit mit Silann Ashere, rettete er ihn doch aus Händen von Dunmer-Sklavenjägern.


    Faisal ab al Rashid, einst die Rechte Hand der Familie Abutemal, taucht auf.


    Nun ist er hier und stellt seine Beobachtungen vor.

    So ist es durchaus möglich, dass die Gruppe von Entführern, mit dem Prinzen als ihren Gefangenen, heimlich für eine Zeit auf dem verlassenen Anwesen der Abutemal weilte, ehe man ihn auf einem Schiff verfrachtete, das vor einigen Tagen gen Norden auslief.

    Er, Faisal ab al Rashid, machte in knappen aber klaren Worten deutlich, dass er bereit wäre, alles zu tun, um den Prinzen zu befreien.

    Seine Klingen stehen von nun an Amrán zur Verfügung, der dies dankend annimmt.


    Nach dem Treffen bespricht man sich draußen und ist nach wie vor misstrauisch, den Amtmann betreffend.


    So nimmt die ganze Angelegenheit eine gänzliche andere Entwicklung und man hat einen weiteren treuen Gefährten gewonnen.

    Wobei, und das bleibt wohl auch so, nicht nur Amrán dem Amtmann weiterhin nicht über den Weg traut.

    Man wird vorsichtig und misstrauisch bleiben...


    "Du kannst nicht warten, bis das Leben nicht mehr schwer ist, bevor du dich entscheidest, glücklich zu sein." - Zitat von Nightbirde beim Auftritt bei America´s Got Talent 2021, gezeichnet vom Krebs - gestorben am 19.02.22


    "Nichts hat einen Wert, wenn man nicht dafür gekämpft hat." (zitiert von Enric Milnes aus < Die Alik´r - Zweite Ära>)


    "Niemals tut man so vollständig und so gut das Böse, als wenn man es mit gutem Gewissen tut." (Blaise Pascal, 1623 - 1662)

  • Nach Norden


    Vage "Hinweise" sprechen dafür Silann könnte nach Norden verschleppt worden sein. Amrán nimmt in einem Schreiben Kontakt zum Haus der Wissenschaft mit folgendem Inhalt:


    Ein Schreiben mit Siegel des Hauses Ashere - Sahid trifft im Haus der Wissenschaft ein. Es ist an Namir al Rashid persönlich gerichtet


    Ruptgas Segen Namir,


    eine Zeit ging ins Land. Wir haben hier in Schildwacht die Entführung meines Neffen Silann zu beklagen. Seid Wochen suchen wir eine Gruppe die nach unserer Ansicht damit im Zusammenhang steht. Alles was wir haben ist eine seltsame Wolfsmünze die bei unseren Recherchen nach der Suche gefunden wurde. Ein möglich korrumpierter Amtmann in Schildwacht, aber nur Spekulation, denn er stritt vehement ab, darin verwickelt zu sein.

    Ich gehe dieser Spur nicht mehr länger nach.

    Die Entführer, meine These, unterstehen einem General, der in Verdacht steht, meinen Bruder, meine Schwägerin, den Bruder von Silann vor Jahren kaltblütig in einen Hinterhalt geführt und ermordet haben und nun meinen Neffen in seiner Gewalt hat.

    Gerüchten zu Folge soll vor Tagen ein Schiff Richtung Norden ausgelaufen sein mit einer "wertvollen" Fracht an Bord. Beobachtet haben das mehrere Kinder in der Nähe der Anlegestelle, die meiner Wache Alexia diesen Vorfall berichteten.

    Zeit für mich und meine kleine Truppe gen Norden aufzubrechen.

    Eine gute, wenn auch unter schlechten Vorzeichen, Gelegenheit euch im Haus der Wissenschaft zu treffen.

    Lange Jahre waren wir Kameraden. Hand in Hand gegen den Feind.

    Heute schreibe ich mit der Bitte um mögliche Zusammenarbeit.


    Möge Ruptga unsere Wege leiten


    Amrán al Sahid



    Die Gefährten informiert der rothwardonische Prinz vor Aufbruch in den Norden am Abend zuvor. Alexia möchte, die Kontakt zu den Waisenkindern hat, sich vor der Reise von den Kindern verabschieden und erhält dort wichtige Informationen, welche den Verdacht der Verschleppung nach Norden verhärten.


    Aufbruch in den frühen Morgenstunden




    Die Kinder umringen Alexia. Beim Abschied erzählen sie von einem *groooßen* Schiff, das vor einigen Tagen die Anker lichtete. Schwer bewaffnete Männer, ganz aufgeregt und durcheinander. Mit Krummsäbeln. Eine der Jungen, Basra, mit Stolz in der Stimme, das er sah wie sie einen Mann in braunen Tüchern eingehüllt an Bord schleiften. Dann wurde Basra hinter den Kisten entdeckt und davon gejagt.


    Am frühen Morgen in Schildwacht geht es an Bord des Schoners, von einer gesicherten Bucht, versteckt in der Nähe vom Hafen Richtung Wegesruh. Man will unerkannt reisen und nimmt einen kleinen Handelschoner des Prinzen.




    Die Gefähren sitzen zusammen, planen, was nach Ankunft Priorität bekommen muss, um Silann vielleicht zu finden.


    In der ersten Nacht der Schiffsreise hört man vielleicht Alexia kurz erschrocken aufschreien, etwas Gepolter und dann eine kaum verständlicher Streit. Zügig wieder es wieder ruhig. Am nächsten Morgen beginnt einer der Matrosen seine Arbeit mit einen Bläulichen Ring um ein Auge und einer schiefen Nase. Von den anderen Matrosen darauf angesprochen meint er kleinlaut, er wäre über etwas im Dunkeln gestolpert


    Die See ist ruhig und die Fahrt scheint ohne Zwischenfälle zu verlaufen ...





    „Seid tapfer, fürchtet kein Opfer und überwindet jede Schwierigkeit, den Sieg zu erringen.“

    Frandar do Hunding Hel Ansei No Shira

  • Hybris


    Die Schiffsreise verlief eine Weile ohne Vorkommnise. Ruptga war ihnen gewogen bis ein Nebel aufkam und der Schoner halten musste. Alexia die getreue Leibwache meinte ein ein anderes Schiff im dichten Nebel zu erkennen, was einige Zeit später von den Anderen besrätigt wurde. Man versuchte in Kontakt zu treten mit Leuchtzeichen, aber der Nebel schien das Unterfangen zu verhindern. Einige Kisten trieben in ihre Richtung die von Alexia und Amrán geborgen wurden. Eine grausige Entdeckung bei Öffnen der Kisten.

    Der abgehackte Kopf vom Hauptmann der in Hauptverdacht stand an der Entführung Silanns die Hauptschuld zu tragen.

    Ein Stück Stoff aus dem Schneiderladen der Tante Ahladias führten manche Vermutung in neue mögliche Tatbestände um Silanns Entführung. Als der Nebel sich lichtete war das Schiff verschwunden. Man war sich einig, das die Kisten nicht zufällig in die Hände der Gefährten kamen.

    Es blieb nichts anderes übrig, als im Haus der Wissenschaft von den dort ansässigen Magiern, den Fund untersuchen zu lassen.

    Bei Ankunft im Hafen von Wegesruh bemerkten die Gefährten ein Schiff, was weiter ausserhalb, schwer bewacht, vor Anker lag. War da ein Zusammenhang?


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    Alexia machte auf Geheiß Amráns ein paar Nachforschungen bei den Kindern am Hafen und erfuhr, das die Wachen eine "kostbare" Fracht mit auf das Schiff brachten.

    Zeit im Haus der Wissenschaft den Kopf einer Untersuchtung zu unterziehen. Die beiden Magus fanden in einem Ritual folgendes heraus:

    Der General wurde hingerichtet, bevor er starb nannte er einen Namen. Den Namen des Henkers:

    Basrir ..

    Doch konnte es wahr sein?

    Ausgerechnet der Bruder Silanns, lange als tot geglaubt?

    Möglich ist alles in Adelskreisen, denn Neid mag ein guter Verbündeter sein auf einem Rachefeldzug um die Macht. Silanns Leben hängt an einem seidenen Faden, solange Amrán, der gemäß Gesetz, das Haus Ashhere leitet noch lebt.

    Es wird viel spekuliert im Haus der Wissenschaft, zusammen mit den anderen Gefährten von einst. Gerätselt über das seltsame Zeichen am abgetrennten Kopfende, das vielleicht wieder der Boethialkult dahinter steckt?

    Versprengte Anhänger die wie alle im Verstand benebelten Seelen in Basrir ein neues Leitbild fanden und sich um ihn scharrten?

    Ist Silann wirklich auf dem Schiff, das schwer bewacht vor Anker liegt?

    Die Gefährten beschließen einen Plan. Eine Finte, wie man am besten die Wachen vom Schiff runter bekommt und in einer Nacht -und Nebelaktion Silann, sollte er an Bord sein, befreien.

    Was wäre da besser geeignet, als mit einem gefälschten Dokument eine Evakuierung, höchst "amtlich" von der Hafenkommandatur auszufertigen, es bestehe die Gefahr einer möglichen Seuche und damit die Wachen eine Zeit lang von Bord zu locken?

    Der Plan klingt schlüssig. Die Zeit drängt der Umsetzung, während in den Stunden, die dazwischen liegen Amrán einen Khajiit aus damanligen Tagen aufsuchen wird...


    „Seid tapfer, fürchtet kein Opfer und überwindet jede Schwierigkeit, den Sieg zu erringen.“

    Frandar do Hunding Hel Ansei No Shira


  • So ist es weiter gegangen,

    Die Schatten von Schildwacht

    Die salzige Meeresbrise trug den Klang der fernen Wellen ans Ufer, als die Gruppe auf ihren Pferden durch die Tore von Schildwacht ritt. Im warmen Licht der Abendsonne strahlte die Stadt, doch ihre Mauern verbargen mehr als nur die Schatten der Dämmerung.

    Prinz Amran atmete tief durch. Sein Sohn würde hier, unter dem Schutz seines Bruders Silann und dessen Frau Ahladia, sicher sein. Silann, noch immer geschwächt von den letzten Auseinandersetzungen, wurde den Heilern übergeben und erholte sich langsam. Ahladia wich nicht von seiner Seite, während Amran und seine Getreuen bereits neue Pläne schmiedeten.

    Es gab noch keine Spur zum wahren Anführer des feindlichen Kultes, der die Entführung inszeniert hatte. Ein geheimes Treffen am Rande der Stadt könnte neue Hinweise liefern. Doch Schildwacht war ein Ort voller Spione, und man wusste nie, wer sich bereits hatte kaufen lassen. Vorsicht war geboten. Deshalb mischten sich die Gefährten als Beduinen unter das Volk, lauschten Gesprächen und suchten nach Hinweisen.

    Doch dann fiel die Entscheidung: Eine kurze Atempause. Nach Wochen der Flucht, des Kampfes und der Geheimnisse verdiente jeder eine Auszeit. Ein Ritt ans Meer, eine Flucht in die scheinbare Idylle der Küste, sollte ihnen Erholung bringen.


    Die trügerische Ruhe

    Die Reise zur einsamen Bucht führte sie durch goldene Dünen, bis sie schließlich das glitzernde Blau des Meeres erreichten. Hier, fernab der Stadt, errichteten sie ihr Lager. Rahjana, die Amrans Sohn stets bei sich trug, genoss die Ruhe, während Alexia mit geschickten Händen Netze auslegte, um frischen Fisch zu fangen.

    Amran, von der Sonne gewärmt, erzählte Geschichten vergangener Tage. Lachen hallte über den Strand, und für einen Moment schienen all die Schrecken der letzten Wochen vergessen.

    Doch die Schatten rührten sich bereits.

    Unbemerkt beobachteten fremde Augen das Lager. Ein Spion des Kultes, lautlos wie die Wellen, hatte sich an ihre Fährte geheftet. Er wartete. Lauert. Sucht nach einem Moment der Schwäche.


    Die erste Warnung

    Es begann in der Nacht.

    Amran erwachte. Ein Flüstern trug sich mit dem Wind – ungreifbar, kaum mehr als ein Hauch, doch die Worte drangen ihm ins Mark:

    "Ihr seid nicht allein..."

    Er richtete sich langsam auf. Die Nacht war still, zu still. Das Knistern des Lagerfeuers war das einzige, was seine Sinne fand. Dann, aus den Felsen, eine Bewegung.


    Ein dunkler Schatten, kaum mehr als ein Wimpernschlag lang sichtbar.

    Vielleicht nur eine Laune des Mondlichts. Oder...

    Seine Hand glitt instinktiv zu seiner Waffe. Ein kühler Schauer lief ihm über den Rücken.

    Die Schatten beobachteten ihn.

    Der Frieden war eine Illusion.


    To be continued...

    Ihr werdet aufatmen, einatmen. Mit jedem Zug der euer Körper senkt und erhebt in die Freiheit!

    Einmal editiert, zuletzt von Ahladia ()

  • Die Dunkelheit der Krypta

    Die Luft war schwer und stickig, durchzogen vom beißenden Geruch nach feuchtem Stein und altem Tod. Eine gefundene Krypta schien seit Jahrhunderten unberührt, doch die Gruppe wusste es besser. Kein Ort war jemals wirklich verlassen.

    Die Schatten bewegten sich, als würden sie atmen.


    Prinz Amran führte den Trupp vorsichtig an. Seine Finger ruhten auf dem Griff seines Schwertes, während er die unheimliche Stille in sich aufnahm. Hinter ihm folgte Alexia, stets wachsam, bereit, jeden Feind mit ihrer Klinge zu empfangen. Rahjana blieb dicht hinter ihnen, ihre Augen ruhten auf den uralten Wänden, in denen sich Geschichten aus vergangenen Zeiten verbargen.


    Dann – ein Flüstern.

    Leise. Zischend.

    "Ihr seid nicht willkommen…"

    Amran erstarrte.


    Es war keine Einbildung – sie alle hörten es. Ein kalter Hauch streifte seine Wange, und dann – ein dumpfes Geräusch.

    Ein Skelettkopf fiel aus dem Nichts und schlug vor ihm auf den Boden auf.

    Seine leeren Augenhöhlen starrten ihn an. Für einen Moment bewegte sich sein Kiefer, als würde er lachen. Dann zerfiel er zu Staub.

    "Die Schatten kennen deinen Namen, Prinz …"


    Der Boden bebte. Ein dröhnendes Grollen hallte durch die Krypta. Die Gruppe riss die Waffen hoch, als die Wände zu zittern begannen.

    Dann brach er aus der Dunkelheit hervor.

    Ein Golem.

    Nicht aus gewöhnlichem Stein – dunkle Magie pulsierte durch seine gewaltigen Gliedmaßen. Er war erschaffen worden, um zu töten. Sein Brüllen ließ den Staub von der Decke rieseln, als er mit gewaltiger Kraft zuschlug.

    Der Kampf war brutal. Alexia wich einem Hieb aus, der den Boden aufbrechen ließ. Rahjana schleuderte einen Dolch, der wirkungslos von der steinernen Haut des Ungetüms abprallte. Amran sprang zur Seite, zog sein Schwert – und zielte auf die Risse im Golem.

    Ein langer Kampf folgte. Klingen schlugen Funken, Magie flackerte. Schließlich gelang es ihnen, den Golem zu Fall zu bringen – er zerschellte mit einem markerschütternden Knall in tausend Stücke.


    Als die Ruhe einkehrte, glitt Alexias Blick über die Trümmer.

    Ein Fragment blitzte auf.

    Sie hob es auf – ein Hammerkopf, uralt und mit Symbolen verziert.

    "Das könnte wichtig sein…"


    Doch dann – eine Bewegung in den Schatten.

    Eine Gestalt trat aus dem Halbdunkel. Eine Frau, gehüllt in dunkle Gewänder, ihre Haut schien im Fackelschein fast schuppenartig. Ihre Augen waren schmal, golden, ihr Lächeln so kalt wie das Gift einer Kobra.

    Niemand hatte sie eintreten hören.

    Niemand hörte sie gehen.

    Ein Wimpernschlag, und sie war verschwunden.


    Die Freunde verließen die Krypta so schnell sie konnten, doch wollten sie wiederkommen. Prinz Amran fasste einen Plan.

    Sie brauchten Ruhe.

    Der Kampf gegen den Golem, das unheimliche Flüstern, die Begegnung mit der Schlangenfrau – all das hatte Spuren hinterlassen. Selbst ein Krieger musste einmal innehalten.

    Nach den Strapazen der vergangenen Wochen brauchte die Gruppe eine Auszeit – oder zumindest die Illusion davon. Amran entschied, dass sie sich für einige Tage zurückziehen sollten. Sie ritten nach Westen, dorthin, wo das Meer auf den Sand traf und der Wind den ewigen Kampf gegen die Wüste austrug.

    Die Bucht, die sie erreichten, war ein Ort der Schönheit und des Friedens. Das Wasser funkelte unter der Sonne, die Klippen warfen lange Schatten auf den goldenen Sand. Für einen Moment schien es, als könne hier kein Unheil sie erreichen.

    Alexia, stets wachsam, zeigte dennoch ihre Fähigkeiten im Fischen und sorgte für ein einfaches, aber gutes Mahl. Amran erzählte alte Geschichten aus seiner Kindheit, während Rahjana auf einem Felsen saß und die Wellen beobachtete. Trotz ihrer Ruhe sah man in ihren Augen, dass ihre Gedanken noch bei dem Sohn waren, den sie in Schildwacht zurückgelassen hatte.


    Doch so sehr sie sich auch in diesen Moment flüchten wollten – der Schatten hatte sie bereits erreicht.

    Hoch über ihnen, zwischen den Felsen, lag ein Mann verborgen. Ein Spion des Kultes. Er hatte ihre Spuren aufgenommen, seit sie die Stadt verlassen hatten, und war ihnen lautlos gefolgt. Er beobachtete, er wartete.

    Denn er wusste, dass sie sich in Sicherheit wähnten.

    Und das war sein Vorteil.

    Ihr werdet aufatmen, einatmen. Mit jedem Zug der euer Körper senkt und erhebt in die Freiheit!

  • Das erste Zeichen

    Die Nacht brach herein, und das Feuer ihrer kleinen Gruppe brannte in einem geschützten Bereich des Strandes nieder. Der Wind trug die Geräusche der Wellen ans Ufer, und für eine Weile schien es, als könnten sie wirklich ruhen.

    Doch tief in der Nacht erwachte Amran.

    Nicht durch ein Geräusch. Nicht durch eine Bewegung.

    Sondern durch eine Stimme.

    "Warum läufst du? Warum versteckst du dich? Ich bin überall, wo Schatten sind…"


    Sein Atem wurde flach. Sein Blick wanderte über das Lager, doch alles war still. Rahjana schlief nahe der Felsen, Alexia hatte sich halb in ihren Mantel gewickelt, doch ihre Hand lag auf dem Griff ihres Schwertes.

    Doch dann – eine Bewegung.

    Hoch oben in den Felsen.

    Einen Wimpernschlag später löste sich ein kleiner Stein, rollte die Klippe hinab und landete leise im Sand.

    Ein dunkler Schatten huschte über die Felsen – schnell, lautlos.

    Amran griff nach seinem Dolch. Sein Herz schlug schneller.

    War es eine Täuschung? Oder war der Feind bereits näher, als sie dachten?

    Er wollte gerade aufstehen, als ein Geräusch die Stille durchschnitt.

    Ein dumpfes, hohles Klappern.

    Dann – ein schwerer Aufprall.

    Etwas war gefallen. Direkt in ihr Lager.

    Ein Totenschädel.

    Er war aus den Schatten gefallen, fast so, als hätte ihn eine unsichtbare Hand gestoßen. Der leere Blick der hohlen Augenhöhlen war auf Amran gerichtet.

    Und dann – ein leises Kichern.

    Nicht menschlich. Nicht ganz von dieser Welt.

    Alexia riss ihre Klinge aus der Scheide, sprang auf die Beine. Auch die anderen erwachten, Rahjana zog ihren Dolch, während sie sich aufrichtete.

    Doch da war nichts.

    Nur der Schädel.

    Und die dunklen Schatten, die sich um ihre Gruppe schlossen.


    "Ihr seid nicht allein…"

    Das Flüstern war wieder da. Doch dieses Mal hörte es nicht nur Amran.

    Dieses Mal hörten es alle.

    Und in den Felsen über ihnen bewegte sich etwas.

    To Be Continued…

    Ihr werdet aufatmen, einatmen. Mit jedem Zug der euer Körper senkt und erhebt in die Freiheit!

  • Nach einiger Zeit der Unterredungen und Planungen.

    Schatten in der Stadt – Fortsetzung

    Die Nacht hängt schwer über der Stadt, als ihr eure nächsten Schritte plant. Die Gassen sind voller Stimmen, Schritte hallen über das Kopfsteinpflaster – doch ihr wisst, dass einige dieser Geräusche nicht zufällig sind. Vielleicht beobachten sie euch bereits. Vielleicht seid ihr längst ins Visier geraten.


    Die Hammerstücke könnten eine Spur sein – oder eine Falle. Rajanas Tante soll sie untersuchen, doch es ist zu gefährlich, dass ihr euch zu ihr begebt. Also kommt sie zu euch. Ein scheinbar harmloser Spaziergang, nicht mehr. Ein Plan, der euch vielleicht einen Vorteil verschafft – oder euch entlarvt. Doch es wird gemeinsam beschlossen, dass sie zu uns kommen soll.


    Rajana steht an der belebten Straße, ihre Tante taucht auf, eine Frau mit wachsamen Augen und einem ruhigen, fast berechnenden Lächeln. Sie reden über Belanglosigkeiten – den Markt, das Wetter, die neueste Schneiderei. Doch jeder Satz ist Tarnung. Jeder Blick wandert unauffällig über die Menge.


    Ihr seid nicht untätig. Alexia sitzt in einer kleinen Taverne mit Blick auf die Straße, scheinbar entspannt, doch jeder Muskel angespannt. Prinz Amran hält sich im Schatten einer Gasse und lässt die Tante und seine Frau Rahjana, nicht aus den Augen, er ist bereit jeden Verdächtigen zu verfolgen.


    Und dann – ein Schatten in der Menge. Eine Gestalt mit Kapuze, die zu lange hinsieht. Ihr Weg ist ziellos, aber ihre Augen nicht. Sie bleiben an Rajana und ihrer Tante hängen.

    Ein kurzer Moment der Stille. Dann Bewegung. Der Unbekannte setzt sich langsam in Bewegung, folgt ihnen mit sicherem Abstand. Zufall? Oder seid ihr entdeckt worden? Ihr müsst handeln – jetzt.


    Wer wird den Verfolger abschütteln? Wer bleibt in Deckung? Und was, wenn das alles ein Trick ist, um euch aus der Reserve zu locken?

    Die Nacht hält den Atem an.




    Ihr werdet aufatmen, einatmen. Mit jedem Zug der euer Körper senkt und erhebt in die Freiheit!

  • Schatten in der Stadt – Die Tante hilft

    Nachdem ihr gemeinsam beschlossen hattet, euch zur Beratung in die Unterkunft von Prinz Amran zurückzuziehen, versammelt ihr euch nun dort.


    Die Flammen der Öllampen werfen tanzende Schatten an die Wände, während wir ausharren. Die Ereignisse der letzten Stunden haben uns keine Wahl gelassen – zu gefährlich ist es geworden, sich weiter ungeschützt in der Stadt zu bewegen. Nach der Entdeckung der mysteriösen Hammerfragmente und der wachsenden Gefahr durch unbekannte Spione haben wir entschieden, Rajanas Tante um Hilfe zu bitten. Ihr Wissen über alte Magie und verborgene Zeichen könnte euch die Antworten liefern, die wir so dringend brauchen.


    Die Tür öffnet sich leise. Rajanas Tante tritt ein, ihre Bewegungen sind gemessen, ihre Haltung aufrecht, die Ruhe einer Frau ausstrahlend, die schon viele Geheimnisse dieser Welt gesehen hat. Sie ist eine Beduinin, tief verbunden mit den alten Traditionen ihres Volkes. Ihr Gesicht ist gezeichnet von Sonne und Sand, ihre Hände kräftig, aber sanft. Ein leises Murmeln entfährt ihren Lippen – ein Gebet in der Sprache ihrer Ahnen. Dann lässt sie den Blick über die Fragmente schweifen. Zwischendurch haben Prinz Amran und die Tante ihre schon normalen Neckereien, als Amran ernst wird und plötzlich ungewohnt ernst zu sprechen beginnt. Dabei schaut er teils in die Leere, als wären seine Gedanken weit in der Vergangenheit und dann wieder in der Gegenwart:


    Wenn diese Bande schon in den Verstand eindringen kann, warum dann nicht auch ihn zu Handlungen zwingen?

    Mit erhobener Stimme, in der die Dringlichkeit der Situation klar spürbar ist, blickt Amran in die Runde.„Ich habe es gesehen, ich habe es erlebt – und daher müssen wir auf alles gefasst sein. Wenn ein Geist in der Lage ist, den Verstand zu verwirren, was dann ein Kult, der Magie beherrscht?


    Wir als Gruppe schweigen aus Respekt einen Moment, jeder von uns spürt die Schwere seiner Worte.

    „Ich erlebte es im Haus der Wissenschaft, bei jenem unheilvollen Ort nahe dem Friedhof von Wegesruh. Wir waren auf der Jagd, und einer von uns – ein treuer Kamerad, ein Freund – wurde plötzlich … anders. Er handelte nicht mehr aus freiem Willen. Wie eine Marionette zog er uns in die Dunkelheit, zwang uns zu Taten, die wir nie von ihm erwartet hätten.“


    Alexia und Rahjana sehen in das Gesicht von Amran, der Gedanke an einen Verräter in den eigenen Reihen ist nicht schön.

    „Es war der Abend vor der entscheidenden Stunde, der Moment, in dem wir alles verlieren könnten, wenn wir uns nicht richtig entscheiden. Ein Magier von uns konnte helfen. Er kannte sich mit solchen Dingen aus – aber es war knapp, zu knapp. So etwas darf nicht wieder geschehen, Freunde!“


    Die Erinnerung an die verzweifelte Lage und den magischen Kampf um das Leben eines Gefährten lässt Amran kurz innehalten.

    „Dieser böse Geist, der uns manipulierte, ließ uns nicht frei. Und auch dieser Kult – wenn er in der Lage ist, mit seiner Magie in den Verstand einzudringen, dann kann er noch mehr tun.“


    Die Worte kommen aus Amrans Inneren, aus einer Erfahrung, die ihn geprägt hat. Amran hat die Gefahr erlebt, die diese Art von Magie mit sich bringt – und er weiß, wie schnell das Vertrauen in die eigenen Reihen zerrinnen kann.

    „Deshalb erzähle ich euch davon. Es ist nicht nur eine Frage von Kämpfen und Schlachten. Wenn die Gefahr so tief in uns eindringt, können wir uns nicht sicher sein, wer noch an unserer Seite steht. Und wir können uns nicht sicher sein, wie lange wir uns selbst noch vertrauen können.“


    Amran sieht in die Runde und wir uns an, denn so kennen wir Amran nicht.


    „Seht euch vor. Ein solcher Zauber könnte uns alle zu Werkzeugen machen. Wir müssen vorbereitet sein, auf all das, was uns erwarten könnte. Die Gunst des Allvaters und die Weisheit eines jeden von uns werden uns vielleicht retten – aber wir dürfen uns nicht täuschen lassen. Unsere größte Gefahr ist nicht nur der Kult selbst, sondern der unsichtbare Feind in unseren eigenen Köpfen.“


    Die Spannung im Raum ist fast greifbar. Niemand wagt es, das Wort zu ergreifen, als die Tante dann mit einer bedächtigen Geste Sand aus einem kleinen Beutel nimmt und langsam über die Überreste des Hammers rieseln lässt. Ein Zittern geht durch das feine Pulver, ein kaum wahrnehmbares Beben. Und dann – ein Flüstern, nicht laut, nicht deutlich, aber es ist da.


    Rajanas Tante hebt den Kopf. Ihre dunklen Augen ruhen auf euch, voller Wissen und Entschlossenheit.

    „Sie beobachten uns.“

    Ihre Stimme ist ruhig, aber eindringlich.

    „Doch die Erde vergisst nie. Sie kennt jeden Schritt, jeden Atemzug. Wenn sie uns finden wollen – dann werden wir sie zuerst finden.“


    Ohne zu zögern, kniet sie sich auf den Boden, zieht einen Kreis aus feinem Staub und beginnt mit einem uralten Ritual. Ihre Finger tanzen über den Sand, zeichnen Muster, die keiner von uns, außer der neue vielleicht, versteht. Worte in der Sprache der Beduinen fließen von ihren Lippen, getragen von einer Kraft, die älter ist als das Licht der Stadt. Die Magie ihrer Ahnen fließt durch sie, eine Verbindung zur Erde selbst. Der Staub beginnt zu vibrieren, hebt sich in feinen Schlieren, als würde er eine eigene Existenz entwickeln. Dann – mit einem letzten, kraftvollen Wort – bäumt sich eine Welle aus Sand auf und legt sich wie eine Landkarte auf den Boden.


    Rajanas Tante öffnet die Augen. Ihr Blick ist ernst, durchdringend. Sie zeigt auf die feinen Linien, die sich im Staub abzeichnen – Pfade, Wege, Orte, an denen eine Spur liegt. Doch wer oder was dort lauert, bleibt ungewiss.

    „Sie sind nahe. Doch nun wissen wir, wo.“


    Die Erkenntnis trifft uns mit voller Wucht. Wir sind nicht nur Beobachter – wir sind längst ein Ziel. Unsere Feinde kennen unsere Spuren, doch nun haben wir einen Vorteil: WIR kennen ihre ebenfalls.

    Weiter gehen die Beratungen.

    Fortsetzung folgt

    Ihr werdet aufatmen, einatmen. Mit jedem Zug der euer Körper senkt und erhebt in die Freiheit!

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