Im nordöstlichen Teil der Stadt Wegesruh, nahe der Stadtmauer in einem ruhigeren Viertel steht ein Haus, welches von außen eher unscheinbar wirkt. Allein ein kleines Schild am Eingang weist darauf hin, dass sich dort ein Zauberladen befindet. "Emporium Arcanum" steht in großen Lettern auf der hölzernen Tafel geschrieben. Gleich darunter findet sich ein weiterer Schriftzug: "Magische Utensilien, uralte Artefakte und Relikte, arkane Konsultation & mehr..."
Sobald man das Haus betritt, wird man von einem steten, arkanen Surren und Summen empfangen. Überall sind Regale, Tische und Theken über und über mit Artefakten, magischen Zutaten, Büchern und sonstigem Zauberkram vollgestopft. Kristalle schimmern in bunten Farben. Sonderbare Relikte verstecken sich zwischen verschiedensten Paraphernalien, alten Büchern und zahlreichen Gefäßen.
Das Emporium Arcanum mag vermutlich alles haben, was das Magierherz höher schlagen lässt. Es gibt ein umfangreiches Sortiment aus verschiedensten Ingredienzien, mystische Relikte und Artefakte, Schriftrollen und Tränke. Auch alle erdenklichen Bücher kann man erwerben.
Natürlich mag nicht alles, was hier angeboten wird, auch tatsächlich von magischem Wert sein. Zwischen alchemistischen Zutaten und magischem Wissen, finden sich genauso alte Relikte, die allein von Aberglauben und Mythen geprägt sind. Und während manche Bücher wertvolle, magische Lektionen enthalten, entpuppen sich andere vielleicht als billige Klatschromane. Man muss also schon genau hinsehen, was man gerade in Händen hält. Doch das geübte Auge eines Magiers weiß gewiss sehr gut den wahren Wert zu erkennen.
Im Untergrund von Wegesruh mehren sich Gerüchte, dass es im kürzlich eröffneten Magierladen Emporium Arcanum neben dem üblichen Magie-Krimskrams auch noch "spezielle" Angebote gibt. So munkelt man unter anderem, dass auch verbotene, arkane Waren verschiedenster Art im Geheimen ihre Besitzer wechseln.
Ganz gleich ob alchemistische Zutaten, magische Bücher oder aber einfach ein ganz besonderes Stück für die Sammlung, im Emporium Arcanum findet am Ende wohl fast jeder etwas für sich. Mit der Möglichkeit magische Dienstleistungen wie die Suche nach verlorenen Gegenständen, Beratungen zu arkanen Thematiken und dergleichen in Anspruch zu nehmen, könnten zudem auch nicht-magische Charaktere einen Grund für einen Besuch finden.
Außerdem möchte ich zusätzlich dem kriminellen Untergrund eine kleine Anspielmöglichkeit bieten, indem neben verbotenen Gütern auch die Möglichkeit zu (nicht ganz legalen) magischen Dienstleistungen geboten wird. Hier kann man gerne einfach auf mich zukommen, um genauere Informationen zu erhalten.
Da ich aktuell zeitlich noch sehr spontan reagieren muss, kann ich im Augenblick noch keinen festen Spieltag für RP im Magierladen anbieten. Gerne kann man mich aber vorab kontaktieren (Ingame: Nysha | Discord: ae.thy.ra), sollte Interesse an einem Besuch bestehen.
Natürlich noch das Wichtigste: Wie kommt man zum Magierladen?
Einfach zum Hauptwohnsitz von Nysha porten und schon seid ihr mittendrin.
Nachfolgend sollen ein paar Waren im Sortiment des Emporium Arcanum aufgezählt werden. Dies ist nur eine kleine Auswahl, die als grober Überblick dienen soll. Preise und Verfügbarkeit müssen vor Ort geklärt werden.
Ingredienzien & Rohstoffe:
- verschiedene Kräuter & Pilze
- Dwemeröl
- Edelsteine
- Ritualsand
- Weihrauch
- Runensteine
- Pergament
- ...
arkane Konsumgüter
- Seelensteine und Kristalle
- unterschiedliche Tränke
- magische Schriftrollen
- ...
Bücher:
- Das Buch der hervorragenden Lehren
- Handbuch der Zauberkunst
- Götter und Kulte in Tamriel
- Die Ballade von Navid dem Sänger
- Träume mit Nephazine
- Die Gaben des Magnus
- Der Ruhm der Jagd
- Die Erzählung von der Hexe Amirata
- ...
Laborausrüstung:
- Fläschchen, Gläser, Phiolen
- Tongefäße
- Mörser
- Sanduhren
- Waagen
- Destillationsgeräte
- ...
Artefakte und Relikte:
- Schutzamulette
- Totems, Statuetten & Siegel
- Bruchstücke von Dwemer-Mechanik
- Traumfänger
- ...
Sonstiges:
- arkane Kunstwerke & Repliken
- Knochenwürfel
- Irrlichtkugel
- selbstwärmende Badesteine
- ...
Antworten 2
Valdrigue
Der Zauberlehrling
Madame Marethi hatte sich zu einem Hausbesuch hinfort begeben und Gad die Aufsicht über den Laden überlassen. Der junge Gildenlehrling war damit beschäftigt die Fußböden zu reinigen, eine der lästigsten Aufgaben die die Maga ihm erteilen konnte. Dabei sollte er doch große arkane Wunder lernen, die Geheimnisse der Magie studieren und mächtige Zauber für künftige Schlachten meistern! Und doch musste er gelangweilt, den Mop in beiden Händen haltend, die Dielen schrubben.
Da kam Gad eine fabelhafte Idee. Warum die ganze Arbeit machen? Die Madame erledigte ständig die einfachsten Dinge mit Hilfe von Magie. Oben in ihrer Stube verwahrte sie ihre kostbarsten Grimoires, da musste sich doch etwas finden lassen mit dem er dieser öden Betätigung entfliehen konnte!
Lächelnd stellte er den Mop zur Seite und nahm erst eine, dann immer zwei Stufen zugleich und sprang frohgemutes die Treppe hinauf in die Gemächer der Maga. Er durchsuchte die großen, schweren Bücherregale, kramte in den Schränken herum bis er es fand – das richtige Zauberbuch. Jubelnd sprang er die Stufen wieder hinab, erst eine, dann wieder zwei bis er unten angekommen war. Er legte das Buch auf den großen runden Tisch im Verkaufsraum, schlug die Seiten auf und blätterte darin bis er ihn gefunden hatte – den rechten Zauber.
Mit dem Finger über die Buchstaben gleitend las er was er für den Zauber brauchte und rasch hatte er die nötigen Zutaten zusammengesucht. In einer Schale mit glühender Kohle verbrannte er das Zauberkraut, drei Mal kreiste er mit der Pulverschale über dem Rauch, ehe er es in die Glut gab. Funken stoben empor, roter Rauch machte sich breit. Der Lehrling sah den Mop in er Ecke an, zeigte auf ihn und sprach das Zauberwort. Die Luft vibrierte, ein Donner ohne Hall erklang.
Da regte sich der alte Besen, kerzengerade schoss er empor und stellte sich aufrecht auf seine Borsten auf. Aus dem Stiel brachen zwei dürre Äste hervor an denen sich Zweige wie Klauen formten. Reglos stand er so da und Gad starrte ihn einen Augenblick lang einfach mit geweiteten Augen und offenstehendem Mund an. Der Lehrling hob die Zeigefinger und der Besen folgte der Bewegung, regte sich, räkelte sich wie eine alte Katze, steif vor Kälte. Ein Zittern ging durch den Besen als der Lehrling auf den Wassereimer deutete und kurz darauf setzte sich der Wischmop in Bewegung. Mit zackigen Schritten eilte er zu dem Eimer, schnappte sich das Ding aus Blech und verließ stolzierend den Laden hin um am Brunnen Wasser zu holen. Da kam er auch sogleich wieder, schüttete das Nass über den Boden und begann mit den Borsten darüber zu putzen und alles aufzuwischen.
Gad frohlockte, jubelte, schlug sich feierlich in die Hände. Das hatte ja wie am Schnürchen geklappt. Jetzt konnte er sich einen Lentz machen. Die Maga würde wohl noch einige Stunden fort sein. Zeit genug etwas zu Essen und ein Nickerchen zu machen…
Gad erwachte, weil ihm etwas Kaltes und Nasses um die Füße spülte. Er schreckte aus seinem Traum schmatzte und sah sich verwirrt um. Mit entsetzten sprang er auf, das Wasser stand ihn bis zu den Knien! Der Besen lief und lief, immer mehr Wasser brachte er herein ins Haus. „Stehe, stehe!“, rief der Lehrling gar verzweifelt. Doch immer wieder ging das verdammte Ding Wasser holen. Gad watete hinüber zu dem Tisch mit dem Zauberbuch, schlug gehetzt die Seiten um auf der Suche einen Gegenzauber zu finden. Was hatte er nur falsch gemacht, wo hatte er sich nur vertan!? Die Maga würde ihm das Fell über die Ohren ziehen! Da stand das Wasser plötzlich bereits bis zum Tisch und das Zauberbuch schwamm ihm davon.
„Du verfluchter Besen, bleib doch endlich stehen!“
Was nur sollte er tun? Das ganze Haus war am ersaufen! Da sah er beim Kamin ein Beil stehen. Durch die Wassermassen kämpfte er sich hin zur Feuerstelle und griff beherzt nach dem Stück Eisen. Mit zwei Händen hielt er es, sah hinüber zu dem Wischmop. Jetzt oder nie! Dies musste ein Ende finden. Gad stürzte sich auf diese Ausgeburt der Hölle. Brüllend riss er die Axt über den Kopf und mit voller Stärke hieb er einmal, zweimal, dreimal auf den Besen ein bis er kurz und klein geschlagen war und seine Einzelteile leblos auf dem Wasser trieben. Der Elf atmete durch. Er war durchnässt, das Haus stand unter Wasser und er wusste nicht was er tun sollte. Doch das Übel war beseitigt…
Doch, nein, was musste er da sehen!? Wie von Zauberhand gegriffen schwebten die gebrochenen Teile über dem Wasser und aus ihnen wurden einer, zwei, ja drei neue Besen! Und sie machten sich davon, hinaus zum Brunnen. Die Wassermassen schossen über die Türschwelle, draußen war bereits ein Pulk an Menschen zusammen gekommen um das Spektakel zu bestaunen. Er war verloren! Verloren! Das ganze Haus würde untergehen. Ach wäre doch nur die Maga hier gewesen um die seine Missetat ungeschehen zu machen!
Nysha
Der tölpelhafte Lehrling mochte wohl soetwas wie Glück gehabt haben, denn noch bevor am Ende ganz Wegesruh unter Wasser stand, erschien die weißhaarige Dunmer am Emporium Arcanum. Mit kritisch erhobener Augenbraue, die kaum noch höher hätte wandern können, stand sie einen Moment lang sichtlich irritiert vor dem Gebäude, aus dem sich ein schier endloser Schwall Wasser ergoss.
Dann jedoch zog sie zischend die Luft zwischen den Lippen ein und bewegte sich auf die Tür zu. In Anbetracht der Wassermassen war es wohl äußerst praktisch, dass die Magierin geübt in Zaubern wie "Wasseratmung", "Levitation" oder "Festes Wasser" war. So gelang es der Mer selbst in dieser zweifelhaften Lage noch eine gute Figur zu machen und einigermaßen würdevoll ins Innere des Magierladens zu gelangen - selbst mit einer Schar von Zuschauern hinter sich.
Von Innen erschallte bald darauf ein dumpfes "Halt!". Dann schlug die Magierin die Tür hinter sich zu und es ward still. Zu still, wenn man die missliche Lage des Schülers bedachte. Dennoch lag seither eine bedrückende Stille über dem Haus, unter dessen Türschwelle noch Stunden später winzige Rinnsale ihren Weg hinab auf die Straße fanden.
Derweil brodelte selbstredend bereits die Gerüchteküche. Was wäre Wegesruh ohne die zahlreichen Klatschweiber? Und die fremdländische Magierin war stets ein willkommenes Ziel für die hiesigen Tratschtanten.
Einige behaupteten bald darauf, Aethyra habe ihren ungeschickten Lehrling als Strafe für sein Versagen in eine widerliche Ratte verwandelt und ihn direkt mit den Wassermassen in die Kanalisation gespült, wo er nun den Rest seines kläglichen Lebens verbringen musste - oder er wurde von einer Katze gefresen - je nachdem wen man fragte.
Andere meinten nachts qualvolle Schreie vernommen zu haben und dachten, die Dunmer habe den armen Gad mit Ketten in den Keller gefesselt - so machen das Dunmer doch, oder nicht?
Wie genau die Strafe für das Fehlverhalten des Zauberlehrlings letztendlich wirklich aussah, blieb den Bürgern von Wegesruh jedoch verborgen. Ihnen genügten allemale die unzähligen Vorstellungen davon... denn am Ende ist es oft noch schlimmer als gedacht. Oder nicht?