((18.2.24))
Balmora auf Vvardenfell, in der Taverne <Zum spitzen Netch>...
Auf dem heutigen Speiseplan stehen Omelett aus Kwamaeiern und Balmora-Gemüsehappen.
Koch Rervam Rethelas und Wirt Fenond Ondyril besprachen sich zur Überraschung Fenonds vorher.
Bisher hat er ihn nie nach seiner Meinung befragt, wenn es um die Speisen geht.
Womöglich sucht er ein wenig mehr Kontakt, denkt sich der dürre Wirt, als er sich daran macht, die Theke mit einem mittelsauberen Lappen zu wischen.
Oder er sucht jemanden, dem er es in die Schuhe schieben kann, wenn es Beschwerden gibt, denn der Besuch des <Dicken> stand an.
Die ersten Gäste treffen ein.
Der vollschlanke Geschäftsmann Oviros Redaathram aus dem Hause Hlaalu gilt in Balmora durch sein Vermögen als ebenso einflussreich, wie auch unbeliebt.
Überall nennt man ihn nur hinter vorgehaltener Hand den <Dicken>.
Oviros, der stets von seiner Katze <Vendera> und auch meist von ein bis zwei Wachen begleitet wird, hat sein Kommen schon vor einigen Tagen angekündigt.
So freut es Fenond, dass er bisher noch nicht aufgetaucht ist, um seinen reservierten Platz am Tisch in der Ecke neben der Eingangstüre einzunehmen, und er dafür Linaris Denum ein weiteres Mal als Gast der Taverne <Zum spitzen Netz> begrüßen darf.
Die Theke ist schon bald wieder recht gut gefüllt.
Auch an diesem Abend finden sich wieder einige Gäste ein, wieder auch vermehrt weiblich, was das Gerücht ein weiteres Mal anheizt, dass es am smarten Wirt liegen müsse.
Schnell finden sich die Besucher in interessanten Gesprächen vertieft, als es dann doch soweit ist, und der <Dicke> den Gastraum betritt.
Mit einem lauten "Wirt! Wein!"-Ruf durch den Gastraum zieht er schnell die Aufmerksamkeit auf sich und macht sich prompt unbeliebt, was ihn slebst nicht sonderlich stört.
Schwer atmend, als hätte er soeben eine körperliche Höchstleistung vollbracht, lässt er sich schwitzend in einen der Stühle fallen.
Seine Katze <Vendera> putzt sich derweil und versprüht fast schon denselben arroganten Ausdruck im Gesicht, wie Oviros, der, nachdem ihm Fenond den Balmora-Blauwein gebracht hat, umgehend etwas zu Essen ordert.
Oviros Redaathram nähert sich schwer atmend der Taverne und macht sich schon vor der Türe unbeliebt.
Fenond ist wenig begeistert, als er erkennt, dass der <Dicke> den Gastraum betritt.
Während die Gäste an der Theke sich weiter angeregten Gesprächen hingeben, meint der <Dicke> wohl, er könne sich von seinem Platz aus eine der weiblichen Gäste aussuchen, der er mit seinem Gold Avancen machen könne.
Bei der blinden Nevrel Dath'harian nützt allerdings alles nichts und er blitzt bei ihr erbarmungslos ab.
Die dabei fast schon erniedrigende Art im Umgang mit Frauen, macht es für den Geschäftsmann, der es scheinbar gewohnt ist, sich ´alles´ kaufen zu können, sicher nicht einfacher.
Seine anschließenden wütenden Beschimpfungen in ihre Richtung richten überhaupt nichts an, sorgen aber dafür, dass sich der inzwischen eingetroffene Ulvran Dres von jenem gut gebauten Oviros wie von magischer Hand angezogen zu fühlen scheint.
Fenond wird von Oviros ordentlich in Beschlag genommen.
Irgend etwas scheint Ulvran aus dem Hause Dres an Oviros Redaathram zu reizen.
Es dauert nicht lange, da sitzen die Zwei am Tisch, ordern bei Fenond weiteren Wein und entdecken rasch, dass eine mögliche Geschäftsverbindung durchaus erstrebenswert sein könnte.
Während sich Oviros über den ´Kauf´ von Personal erkundigt - weiblichem Personal natürlich - könnte man den Eindruck gewinnen, dass Ulvran Dres, dessen eine Gesichtshälfte starke Verbrennungen aufweisen, echtes Interesse an dem <Dicken> haben könnte.
Dieses Interesse wird sich sicher von rein wirtschaftlicher Natur sein, denn Ulvran wird schon auf dem Weg von der Theke zum Tisch von Oviros gewusst haben, dass bei ihm einiges an Gold zu holen ist.
Der <Dicke> und Ulvran scheinen auf einer Wellenlänge zu sein. Fenond bringt lässt direkt die ganze Flasche Wein am Tisch.
So geht dann ein weiterer Abend in der Taverne <Zum spitzen Netch> zu Ende, bei dem neue Bekanntschaften geschlossen und alte vertieft wurden.
Als dann der <Dicke> samt Katze die Taverne mit den Worten "Anschreiben, wie immer" verlässt, kann sich Ulvran sicher sein, dass er schon in Bälde wieder von Oviros Redaathram hören wird.