Das
neue Jahr sollte diesmal in Wegesruh mit einem großen Turnier
begrüßt werden. Laut sollten
die Klingen ihr ungebrochenes
Lied gen Himmel singen und die Schilde wie
tiefstes Donnergrollen scheppern, auf das
die Göttlichen selbst diesem Wettstreit folgen mögen. Und
das taten sie gewiss…
Von
nah und fern reisten Teilnehmer wie Besucher zum Neujahrs-Turnier an,
um dem Spektakel beizuwohnen. Herold Renard Velmont, Haus-
und Hofmagier des ehrenwerten
Herzog
Nathaniel
von Alcaire, welcher
in all seiner Großzügigkeit dieses Turnier ausgerichtet
hatte, führte mit seinen zuweilen recht überschwänglichen Ansagen
durch das Turnier.
Zusätzlich
sorgte der fabelhafte Barde Jean-Pierre
O'Donell mit
seinen Liedern und seinem unwiderstehlichen Charme für musikalische
Untermalung.
Das
Turnier selbst erzählte die Geschichte über den legendären Sieg
über das Monster Nyogtha, welches das Königkreich Wegesruh
bedrohte, indem es die Prinzessin Amelia entführt hatte. Der weise
und gerechte König Cédric
rief alle tapferen Krieger in seinem Schloss zusammen, um während
eines großen Turniers den Champion ausfindig zu machen, der stark
und mutig genug war, um das Monster zu besiegen und seine Tochter
zurückzubringen.
Lest
nun von den Kriegern, die sich in diesem Turnier den Prüfungen
stellten:
Der
erste Kontrahent war Sir
Gerard L'Arbuste, ein strahlenden
Ritter von Hochinsel und Vasall des Hauses Mornard. Gerüchten
zufolge stand
er zu diesem Zeitpunkt in
Heiratsverhandlungen mit dem Haus La Glace. Gewiss
hat er durch seinen tapferen Auftritt während des Turniers seine
Zukünftige für sich gewinnen können.
Danach
folgte Dame Imbera Deikan. Es
hieß,
wenn sie die Karawanen vom
Handelshaus Blauer Hirsch über
raue Wege führt,
flüchten Banditen allein
bei Erwähnung
ihres Namens. Plünderer und Räuber sollten
also vor ihr auf der Hut sein
- nicht, dass
irgendwelche
anwesend gewesen
wären.
Adrien
Gelves, der Monsterschlächter, war der dritte Herausforderer. Ganz
gleich, ob Hexe, Kobold oder gar Daedra seiner Klinge entging
kein Feind. Als
tapferer Krieger
für den Orden der Hexenjäger lehrte
er bösartigen Kreaturen das fürchten.
Zudem sprach
der Herold eine Warnung aus: „Achtet
auf eure Damen, meine werten Herren, angeblich liegen ihm die Frauen
zu Füßen.“
Ob
Adrien am Ende tatsächlich die ein oder andere Dame mit nach Hause
nahm?
Als
vierte Kämpferin folgte ein Mitglied vom Haus der Wissenschaft –
die hervorragende Fährtenleserin Liniphia Herbstschein. Man durfte
sich nicht von ihrer Größe täuschen lassen, denn mit ihrem
Geschick und der Leichtfüßigkeit einer Katze konnte sie ihre Gegner
rasch zu Fall bringen. Hatte man ihre schnellen Pfeile zischen hören,
war es bereits zu spät.
Zuletzt
trat der kräftige Nord Ulfrik Grimmson auf den Platz. Aus dem
eisigen Norden hatte ihn sein Weg direkt ins verregnete Wegesruh
geführt, wo er dieser Tage dem Haus der Wissenschaft mit reichlich
Tatkraft und einem stets gut gefüllten Krug Met zur Seite steht. Der
Herold meinte, er sei stark wie ein Bär – und mindestens genauso
haarig. Zumindest
vom Ersten konnten sich die Zuschauer wahrlich beeindrucken lassen.
So
führte das Turnier die Teilnehmer durch drei Prüfungen. Die erste
Prüfung war die Prüfung der Geschicklichkeit. Hier sollten die
Kontrahenten zeigen, dass sie ihre Feinde auch aus der Entfernung
besiegen können. Besonders
tat sich die Bosmer Liniphia hervor. Als geschickte Bogenschützin
wagte sie es gar den Docht einer brennenden Kerze mit einem Schuss zu
löschen. Mit großem Staunen konnte das Publikum beobachten, wie
Liniphia es schaffte und gar einen Extrapunkt gewann.
Als
nächstes kam die Prüfung der Stärke, denn ein Ritter musste nicht
nur Kraft besitzen, um seine schwere Rüstung zu tragen. Auch da
sichere Fähren mächtiger Waffen im Kampf bedurfte ausreichend
Stärke. Die Kontrahenten durften selbst entscheiden, wie sie dem
Publikum ihre Stärke demonstrieren würden. Wenn sie erfolgreich
waren, konnte das Volk mit lautem Jubel darüber entscheiden, ob der
Kontrahent einen Punkt verdient hatte.
Tatsächlich
waren die Teilnehmer erstaunlich einfallsreich, wenn es um die
Demonstration ihrer Stärke ging. Während Dame Imbera Deikan sich
gar Hilfe aus dem Publikum holte, um diese samt Bank auf den
Schultern zu tragen, schnappte sich der Nord gleich einen ganzen
Baumstamm und warf ihn mit großer Kraft geradewegs auf die
Zielscheiben der vorherigen Prüfung.
Zuletzt
folgte noch die Prüfung der Tapferkeit, bei der sich die Krieger
duellieren sollten. Der erste Kampf fand zwischen Ulfrik Grimmson und
Gerard L’Arbuste statt. Es war ein spannender Kampf, denn beide
Krieger waren geschickt im Umgang mit den Waffen. Erst als sich der
Nord mit aller Kraft gegen den Ritter war – ein gewagtes Manöver –
geriet Sir Gerard ins Straucheln. So konnte Ulfrik am Ende einen
Treffer erzielen.
Im
nächsten Duell mussten die Damen gegeneinander antreten. Sie machten
es besonders spannend, schlichen anfangs um sich herum, loteten alle
Schwachstellen aus und versuchten eine Falle für die jeweils andere
zu stellen. Die war aufgeladen vor Anspannung bis endlich der erste
Schlag fiel. Nach einer raschen Abfolge von Schlägen und
Ausweichmanövern konnte die Bosmer Liniphia den Kampf für sich
entscheiden.
Als
dann schon die nächsten Duellpartner auf den Platz traten, geschah
jedoch etwas Seltsames. Wieder zückte der Herold sein Pergament, um
die Geschichte mit tiefer Erzählerstimme fortzusetzen.
Das
Monster höchstselbst erschien beim Turnier und bedrohte mit
schallendem Gelächter die Burg und alle Bewohner. Es gab nur eine
Möglichkeit, die tapferen Recken mussten gemeinsam gegen das üble
Monster kämpfen.
Mit
Hilfe von ein wenig Illusionsmagie und zusätzlich der Unterstützung
seiner Schülerin Minerva, die sich am Rand des Platzes verborgen
hatte und dem Untier durch Veränderungsmagie etwas Festigkeit gab,
erschuf der Herold und Hofmagier Renard eine Aegis, welche mit ihren
sechs bewaffneten Armen auf die Krieger einschlug.
Direkt
sprachen sich die Krieger ab und schufen einen Plan, um das Monster
zu besiegen. Gerard L’Arbuste gab die Anweisungen, ehe er sich in
den Kampf warf und gleich drei der schwertschwingenden Arme
gleichzeitig beschäftigte. Auch Ulfrik, Imbera und Liniphia
versuchten das Monster direkt anzugreifen und es so abzulenken. Denn
derweil hatte sich Adrien Gelves, der Monsterschlächter – gänzlich
in seinem Element – hinter die Kreatur geschlichen, um sie von dort
mit gezielten Stichen seiner verzauberten Klinge zu schwächen.
Am
Ende gelang es den tapferen Helden das Monster zu besiegen und die
Burg samt Bewohner zu retten.
So
war es nun nur noch Zeit für den Neujahrssegen und natürlich für
die Feier danach. Wieder hatte sich der Herold an das Volk gewandt:
„Mit
all der Energie, dem tropfenden Schweiß und dem Odeur des Kampfes in
der Luft und auf diesem Platz erbeten wir den Segen der Götter für
das neue Jahr. Möge es erfüllt sein von der gleichen Kraft, die
diese unbeugsamen Recken hier darboten.“
Gemeinsam
entzündeten die Helden das Neujahrsfeuer, während der Barde
Jean-Pierre sein wundervolles Lied zum Neujahrssegen erklingen ließ.
Mit viel Bier und Met wurde noch lange getanzt und gefeiert...
Vielen Dank an alle Teilnehmer, die Zuschauer und den tollen Barden für diesen wunderbaren Abend!