Die Geschichte von Bernd Garrik, aufeschrieben von @Suse2 (weil Bernd erst schreiben lernt)

  • Ich bin in Ostmarsch geboren und aufgewachsen. Meine Eltern waren Bauern und besaßen einen kleinen Hof. Das Leben drehte sich um Kartoffeln, Salat, bisschen Obst und Weizen. Fruchtfolge und solche Sachen. Wir hatten kaum Vieh. Nur zwei Kühe und ein Schwein. Und ein Pferd, um den Pflug zu ziehen. Das war ein einfaches Leben. Aber es war schön. Jedes Jahr im Frühling nach der Schneeschmelze gab es die Freude, die Pflanzen wachsen zu sehen und es war wunderbar, die ersten Frühkartoffeln zu ernten. Oder die Tomatenstauden mit ihrem ganz speziellen Duft! Später im Sommer gab es Äpfel. Meine kleine Schwester und ich hatten eine glückliche Kindheit. Bis ich 17 Jahre alt war.


    Dann kam dieser furchtbare Tag. Eine Horde von wilden Trollen fiel über unseren Hof her und verwüstete alles. Wir konnten uns nicht wehren. Meine Eltern und meine Schwester wurden von den Ungetümen zerfleischt. Ich konnte mich in ein Versteck retten und musste mit ansehen, wie die Trolle alles zerstörten. Schließlich geriet unser Wohnhaus in Brand und das Feuer griff auf den Stall und die Scheune über. Die Trolle stießen ein martialisches Siegesgebrüll aus und verschwanden in den späten Abendstunden. Ich traute mich lange nicht aus meinem Versteck. Am Morgen danach schlich ich vorsichtig hervor. Mir blieb nichts als meine Familie zu begraben. Ich hatte alles verloren. Das Anwesen war völlig zerstört, die Ernte vernichtet und die Familie tot. Ich hatte nur etwas Gold. Bei Weitem nicht genug, um alles wieder aufzubauen. Ich ging nach Windhelm und arbeitete in den Docks. Nichts, womit man reich werden kann. Ich hatte ein paar Anfragen von Schmugglern, ob ich bei ihnen mitmachen würde. Ich glaube da waren auch Skooma-Händler dabei. Ich habe nicht mitgemacht, sondern blieb bei der einfachen Arbeit beim Be- und Entladen von Schiffen. Gelegentlich habe ich mich dann sogar als Stadtführer betätigt. Insbesondere für Dunkelelfen. Die leben in Windhelm in einem extra Stadtviertel und viele misstrauen ihnen. Immerhin, ich konnte davon leben. Kein schönes Leben im Vergleich zu dem, was ich vorher auf unserem Hof hatte, aber deutlich besser als das Leben der Bettler, die man in Windhelm sieht.


    Aber dann traf ich eines abends in der Taverne Zum Nüchternen Nord eine Nordkriegerin namens Asgerda. Typ: Schultern doppelt so breit wie die Hüfte und Muskelpakete als Oberarme. Wie bei mir. Sie hatte aber einen Bidenhänder vor sich auf dem Tisch liegen. Ich habe nicht viel im Sinn mit Schwertern und anderen Waffen. Aber Asgerda fand ich sehr spannend. Sie hat fast ganz Tamriel bereist und kennt Leute und Orte, von denen ich noch nie gehört hatte. Kennt noch jemand Sotha Sil persönlich? Die Frau hat Abenteuer erlebt, die ich nicht erleben möchte. Aber sie sagte, sie habe sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt und betreibe nur noch Handwerk. Meinen misstrauischen Blick auf ihr Langschwert konterte sie mit einem Lächeln. Das nähme sie nur noch aus alter Gewohnheit mit. Um auf alles reagieren zu können. Sie sei nur hier, um eine alte Freundin zu besuchen. Sie denke, dass man gelegentlich etwas Neues wagen sollte. Warum also als armer Dockarbeiter leben anstatt in Luxus ohne Risiko? Als Handwerker. Am nächsten Morgen würde sie zurück nach Gonfalon reisen. Und sie fragte, ob ich mitkommen würde, um ein leichtes und schönes Leben zu führen. Ich machte den Einwand, dass ich kein einziges Handwerk beherrsche. "Kein Problem," war ihre Antwort. "Jeder kann Handwerke lernen." Na gut, aber Gonfalon auf Hochinsel? Von Windhelm aus betrachtet ist es das andere Ende der Welt. Diese Reise könnte ich mir nie leisten. Asgerda brach in schallendes Gelächter aus. "Wenn's weiter nichts ist. Gold spielt bei uns keine Rolle."


    Heute lebe ich in Gonfalon. Das ist ein lebenswerter Ort. Die Truppe von Handwerkern, der ich beigetreten bin, bietet mir Reichtum, entspanntes Leben und jegliche Unterstützung, die ich benötige, um voranzukommen. Asgerda hat mir die Reise bezahlt und die Truppe hat mich als erstes männliches Mitglied aufgenommen. Die sind schon etwas durchgeknallt. Alles was Schwänze hat, vorn/und oder hinten ist nicht gern gesehen. Ich finde das problematisch. Aber ich bin hier der Neuling und halte erstmal die Klappe zu diesen Themen. Sobald ich die ersten sechs Handwerkszertifikate hatte, erklärte mir Mena Oris - die Leiterin der Gruppe - ich müsse nun nach Sommersend reisen und das Zertifikat für das Schmuckhandwerk erlangen. Kosten kein Problem. Aber Hochelfen sind ein Problem. Mena und der Typ in Alinor, von dem ich die Zertifizierung bekommen habe, sind sowas von hochnäsig!


    Meine Ausbildung ist noch nicht abgeschlossen. Aber bereits jetzt verdiene ich jeden Tag mit der Erledigung von Handwerksschrieben über 4000 Gold. Jeden Tag! In Windhelm als Dockarbeiter war ich froh, wenn ich am Ende des Monats ein paar hundert Gold hatte, um meine Miete und das Essen zu bezahlen. Ich bin sehr froh über mein neues Leben. Eine kleine Waldelfe aus der Truppe hat mir sogar angeboten, mir Lesen und Schreiben beizubringen. Ich werde die ganzen Geschichten lesen können! Faszinierend. In der Zukunft werde ich vielleicht wie Asgerda ganz Tamriel bereisen.

  • Die Mädels in der Truppe hießen Bernd damals willkommen in Gonfalon. Wenngleich einige immer noch Bedenken gegenüber einem Kerl hatten. Sie merkten aber schnell, dass Bernd eher auf der anderen Seite unterwegs war. Also irgendwie doch kein richtiger Kerl. Die Truppe war damals schon auf einem recht hohen Niveau unterwegs. Alle waren gut ausgebildete Handwerker und verdienten ordentlich Gold. Deshalb konnten sie Bernd mit Gold, Materialien und Erfahrung unterstützen. Um sich als Handwerker zertifizieren zu lassen, muss man lernen und Stufe 6 erreichen. Um die beste Entlohnung für die Erledigung von Handwerksschrieben zu bekommen, muss man Stufe 50 erreichen. Eine Aufgabe, die Bernd als schier unlösbar vorkam. Er wollte keine Quests machen. Und Waffen benutzte er auch nicht. Asgerda, selbst eine Zauberin, meinte, dass das vielleicht klappen könnte, wenn er seine Zauberfähigkeiten trainieren würde. Er müsse nur losziehen in die Welt und Himmelsscherben einsammeln, um seine Fertigkeiten auszubilden. Bernd war gespannt. Er wollte ja etwas erreichen, weil er den Wohlstand der Truppe täglich vor Augen hatte. Asgerda meinte, er solle einfach die Karte alphabetisch abarbeiten und alle Himmelsscherben sammeln, die er kriegen könnte. Das fängt an mit der Alik'r-Wüste. Die Truppe hat überall in Tamriel Häuser und Herbergszimmer in die man teleportieren kann. Allein das ist ein unfassbarer Luxus für Neulinge. Bernd hatte bis dahin noch nicht einmal gewusst, dass so etwas geht. Also auf in die Alik'r-Wüste! Bernd merkte sehr schnell, dass er mit Boxen und Zaubern auch größere Gegner besiegen kann.

    Er wird mit Dünenbrechern und Dwemerkonstrukten fertig.

    Bernd (Stufe 5) am Strand der Nordküste der Alik‘r. Entspannt nach getaner Arbeit: fast alle Wegschreine und alle Himmelsscherben plus ein paar Orte und Sehenwürdigkeiten entdeckt.

    Bernd sagt: „Töten bereitet mir keine Freude. Aber ich bin froh, dass ich der Überlebende bin.“ Er benutzt seine Zauberfähigkeiten und seine Fäuste. Bis jetzt kommt er damit ganz gut durch. Bernd kann es kaum erwarten, irgendwann die ultimative Fähigkeit von Sturmrufen zu erlernen. Damit er auch vor größeren Gegnern keine Angst mehr haben und schleichen oder weglaufen muss. Er benutzt ja außer seinen Fäusten keine Waffen.

    Dann kam der große Tag: Stufe 6. Bernd konnte endlich die Handwerkszertifikate in Angriff nehmen.

    Bernd denkt, dass die Handwerkszertifizierungen vor allem eine sportliche Übung sind. Er musste sehr viel hin- und herlaufen. Die Arbeit an den jeweiligen Handwerkstischen war dann immer blitzschnell erledigt.

    Und da waren sie! Die ersehnten Markierungen für Handwerksschriebe.

    Bernd musste in seinem bisherigen Leben immer mit ein paar mickrigen hundert Goldstücken auskommen. Jetzt konnte er mit stolzgeschwellter Brust seine ersten 1.800 Gold an Tythis Andromo für die gemeinsame Kasse der Truppe überreichen. An seinem ersten Tag als zertifizierter Handwerker! An seinem ersten Tag 1.800 Gold! Soviel hatte er bisher noch nie auf einmal besessen.

  • Stufe 7

    Bernd findet es atemberaubend, mit welcher Geschwindigkeit er Handwerke erlernt.

    Durch den direkten Draht zur Gruppe verfügt er jederzeit über die nötigen Mittel, um voranzukommen. Mena Oris, die Gründerin der Gruppe und Meisterhandwerkerin, hat ihm zum Beispiel schnell mal 10 Dolche und 10 Stiefelpaare aus hochwertigen Materialien angefertigt, damit er durch das Verwerten auf Level 8 bei Schmieden und Schneidern kam. Schreiner hatte er schon alleine geschafft. Dadurch kann Bernd jetzt von allem zwei Stücke gleichzeitig analysieren. Dank Mena hat er auch jederzeit Ausrüstungsteile mit den entsprechenden Eigenschaften, die er für die Analyse von Eigenschaften benötigt. So entstehen keine störenden Pausen bei der wirklich langwierigen Analyse.

    Und darüber hinaus kann er, wie alle anderen in der Truppe, auf den gut ausgestatteten Fundus an Materialien zurückgreifen, für dessen Füllstand die Kaiserliche Flavia sorgt. Sie arbeitet all die Fundberichte für Handwerksmaterialien ab und sorgt dafür, dass keine Materialengpässe entstehen.

    Bernd sagt: „Es fühlt sich einfach gut an,“ und grinst breit.


    Bernd hat eine mysteröse Nachricht erhalten. Asgerda hat sie ihm vorgelesen: „Seelenberaubt in Kalthafen/Sprecht mit der vehüllten Gestalt“

    Bernd wusste nicht, was Kalthafen ist und warum man dort seelenberaubt ist. Er hatte auch keine Lust, mit verhüllten Gestalten zu reden. Er hat das einfach ignoriert.

    Er selbst ist ja Nord und hat kein Problem damit, mit freiem Oberkörper durch die Gegend zu spazieren. Im Gegenteil! Er findet, man sollte stolz auf seinen Körper sein und ihn auch zeigen. Das finden auch die meisten anderen Mädels in der Truppe. Wenngleich sie zurückhaltender in dieser Beziehung sind und sich nur gelegentlich mal in teuren oder offenherzigeren Klamotten zeigen. Mestens haben sie halt Arbeitsklamotten an. Praktisch und bequem für Handwerker. Sie sehen aber alle ziemlich gut aus, findet Bernd. Er erfreut sich an ihrem Anblick, wenngleich er natürlich die Reize nur aus ästhetischer Sicht genießt.

    Asgerda hat ihm dann erkärt, dass Kalthafen eine daedrische Ebene des Bösen ist, deren Chef ein gewisser Molak Pal - oder so - sei und dass es letztlich darum geht, dass man seine Seele verliert und in einem wahnsinnig aufwendigen und langwierigen Prozess wieder zurückholen muss. Bernd musste lachen und beschloss, dass er dieser Aufforderung nicht nachkommen würde. Die Seele verlieren! Bernd denkt, dass das eine blöde Idee ist. Er behält seine Seele lieber. Asgerda musste auch lachen. Sie war Molluk Bal damals noch entgegengetreten und hatte ihn umgehauen. Aber sie fand, dass Bernd eine deutlich entspanntere und pragmatischere Sicht auf die Welt hat als sie selbst und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Etwas, das Bernd als verstörend empfand.

    Nun, er war ja angetreten, die Wunder und Besonderheiten der Welt kennenzulernen. Aber intimen Kontakt mit eineFrau? Uhhhm ...


    Bernd war verwirrt. Und erschüttert.


    Folgendes war geschehen: Er war allein in der Werkstatt der Truppe im Stolzspitzeanwesen in Einsamkeit und beschäftigte sich mit der Analyse von Eigenschaften an den Handwerkstischen des Teams. Da tauchte plötzlich eine Khajiit bei ihm auf. Sie sei eine Freundin von Mena und hätte erfolgreich ein paar Sachen verkauft. Der Erlös würde Halbe/Halbe geteilt, wie vereinbart. Sie übergab ihm 2,3 Millionen Gold aus Verkäufen. Und weg war sie wieder.

    Bernd ist nicht so gut im Rechnen. Und er hatte ja bisher vorwiegend mit dreistelligen Beträgen zu tun. Erst seit zwei Tagen wusste er, dass man an einem Tag viel mehr Gold verdienen kann als er vorher pro Monat zur Verfügung hatte. Die vierte Stelle in seinem Zahlen-Universum war hinzugekommen. 1800 Gold nur für ein paar angefertigte Sachen. Noch nichtmal von besonders hoher Qualität! Allein das war für Bernd schon beeindruckend. Er hatte aber gerade 2300 Stapel zu jeweils 1000 Gold erhalten. Bernd wurde schwindelig.

    Als Mena später kam, grinste sie nur. „Das ist ab jetzt Dein normales Leben, Bernd. Wenn Du magst.“

    Bernd beschloss in diesem Moment, dass er es mag und grinste zurück.



    Die anderen in der Truppe haben Bernd nahegelegt, ganz Tamriel zu bereisen und Himmelsscherben zu finden, damit er seine Fertigkeiten im Handwerk voranbringen kann. Und um nebenbei seine Stufe hochzubringen, damit er irgendwann den Champion-Status erreicht.

    Nachdem Bernd die Alik‘r bereits abgearbeitet hatte, hat er beschlossen, einfach dem Alphabet folgend, als nächstes nach Apocrypha zu gehen.

    Bernd ist beeindruckt davon, dass er auf all die Möglichkeiten dieser Handwerker- und Kriegertruppe zurückgreifen kann: Kleidung, Ausrüstung, Gold, Großmeister-Handwerkstische, Materialien, Wohnungen und Häuser in ganz Tamriel zu denen man kostenlos schnellreisen kann.

    Thytis, der Bankier, hat Bernd mal eben ein paar Tausend Gold gegeben, damit er fehlende Rezepte kaufen konnte, um seine Handwerkskenntnisse zu verbessern.

    Flavia, die wegen der Materialbeschaffung auch viel reisen muss, hat ihm empfohlen, für kostenlose Reisen das Gasthaus "Maras Kuss“ in Vulkelwacht zu nutzen. Es sind von dort nur wenige Meter bis zum Wegschrein. Und zusätzlich könne er direkt auch täglich die Reitstunden im lokalen Pferdestall bei Laanestii nutzen.

    Bernd befolgt die Anleitungen der anderen und ist immer wieder erstaunt darüber, wie einfach das Leben sein kann.

  • Bernd muss über die Telvanni-Halbinsel nach Apocrypha reisen. Als erstes trifft er dort eine dürre Hochelfe mit hässlichem Make-Up, die ihn anspricht und meint, dass das Schicksal ihn bräuchte.

    Bernd denkt, dass das ein übler Trick ist, um ihn für irgendwelche finsteren Zwecke zu benutzen und ignoriert diese komische Person. Er weiß von den anderen, dass er nach Nekrom gehen und dort eine dubiose Buchbinderei finden muss. Da gäbe es Portale nach Apocrypha. Sagt jedenfalls Katharsil, die aktuelle Kriegerin der Truppe.

    Und tatsächlich gibt es die Buchbinderei. Bernd findet, dass dieser Raum wenig mit einer Buchbinderei zu tun hat. Es sieht sehr unordentlich aus. Bücher liegen überall herum. Immerhin gibt es scheinbar zwei Portale. Aber er kann sie nicht nutzen. Bernd beschließt, dass ihm das zu blöd ist. Er wird Katharsil demnächst zur Rede stellen und fragen, was das mit der komischen Buchbinderei sollte.

    Auf seiner Karte ist als nächster Ort Arteum angegeben. Aber da kann er auch nicht hin. Also auf nach Auridon! Dort ist es eh angenehmer als auf dieser merkwürdigen mit riesigen Pilzen bewachsenen Telvanni-Halbinsel. Bernd fragt sich auch, warum eine große Halbinsel nach einem Familien-Clan benannt ist. Noch dazu diese grauhäutigen Elfen, die offenbar irgendwie von der ganzen Vulkanasche verkohlt sind und ständig finster mit Stirnfalten dreinblicken.


    Auf Auridon ist es einfacher. Das Klima ist angenehmer und die Leute hier sind Bernd sympatischer als die verkrampften Dunkelelfen.

    Katharsil hatte Bernd auch erzählt, dass die Dunmer bis vor Kurzem Argonier als Sklaven gehalten haben. Das findet Bernd sehr verstörend. Er mag zwar keine Reptilien. Insbesondere findet er es merkwürdig, dass weibliche Argonier Brüste haben. Sie sind doch keine Säuger. da irgendetwas falsch verstanden? Er kann aber mit ihnen leben. Und als Sklaven würde er jede Spezies befreien wollen. Egal mit welchem Schwanz oder welchen Brüsten. Bernd denkt, dass alle Wesen gleichberechtigt leben sollten. Sogar die finster blickenden, verkohlten Dunmer.

    Bei den ersten Erkundungen auf Auridon passiert plötzlich sowas: Er könnte etwas stehlen. Das widerspricht Bernds Grundeinstellung. Zumal ihm Naradu, die Assassine und Diebin im Team, gesagt hatte, dass er damit quasi Zugang zur Diebesgilde bekäme. Das hält Bernd für höchst problematisch und will es nicht.


    Ein Nord wandert unbeschwert durch die sonnigen Lande von Auridon.

    Bernd liebt zwar Schnee, aber dem angenehmen Klima auf den Inseln der Hochelfen kann er durchaus etwas abgewinnen.

    Asgerda hatte ihm gesagt, dass er schnell Level 15 errreichen soll, damit er im Kampf einen Waffenwechsel machen kann. Bernd hat das zunächst nicht verstanden. Von der linken auf die rechte Faust? Er benutzt keine Waffen und wehrt sich nur im Notfall gegen Angreifer. Genauso wie die klitzekleine Waldelfe Naradu. Sie ist schmächtig und kann nicht zaubern. Aber sie ist eine absolut tödliche kleine Waldelfe und macht gelegentlich Sachen, die außerhalb von Bernds Vorstellungen liegen. Aber sie ist ein fröhliches Wesen. Bernd wundert sich, wie das alles zusammenpasst. Bernd will bald mal mit Naradu darüber sprechen.

    Die anderen füllen manchmal Seelensteine, wenn sie Gegner umhauen. Töten eben ... Bernd denkt, dass er das vielleicht auch tun könnte, um die Bilanz der Truppe zu verbessern. Barbara ist die Seelensteinverwalterin und hat ihm einfach mal 200 leere Seelenstein zum Ausprobieren gegeben. Das Team erhält ständig durch die Erfüllung von Handwerksschrieben neue leere Seelensteine. Und 200 gefüllte Seelensteine bringen halt 6000 Gold. Das machen die ständig. Bernd staunt nach wie vor über diese Gold-verdienen-Maschine, in die er geraten ist.


    Mitunter erledigt das Team Aufgaben, die Bernd unfassbar schwierig erscheinen: „Besiegt 20 Anführer in der offenen Welt“.

    Katharsil sagt: „Kein Problem für Zauberer mit Langschwert und der Möglichkeit, Hilfe von einem Gefährten zu nutzen. Nicht zu reden davon, wenn noch andere Leute da sind und auch draufhauen.“

    Bernd denkt, dass die anderen im Team allesamt ziemlich skrupellos und durchgeknallt sind. Er hat ein wenig Angst davor. Er möchte eigentlich niemanden töten. Die Frage ist: wie soll er sonst an all die Himmelsscherben kommen, die er für den Fertigkeitenfortschritt für Handwerke benötigt? Fast überall gibt es angriffslustige Wesen. Die fliehen auch nicht, selbst wenn es ihnen an den Kragen geht. Sie kämpfen immer bis zum Tod. Etwas, das Bernd merkwürdig findet. Er läuft im Ernstfall lieber weg. Asgerda hat ihm erzählt, was die kleine Dunkelelfe Mirri dazu sagt, die ihr gelegentlich als Gefährte aushilft: „Würde es sie umbringen, wegzurennen? Na wohl nicht. Vielleicht sollten sie es mal ausprobieren.“ Hört sich für Bernd ziemlich weise an. Auch wenn es von einer verkohlten Dunmer stammt. Bernd denkt jedenfalls ganau so.

  • Stufe 8


    Auf der Suche nach Himmelsscherben besucht Bernd Himmelswacht und die dortige Niederlassung der Kriegergilde. Der Ausblick vom Balkon der Kriegergilde in Himmelswacht über die Stadt ist atemberaubend. Er findet die Stadt sehenswert. Da ist nicht alles weiß, wie geleckt und überkandidelt wie zum Beispiel in Alinor. Himmelswacht hat einen Hauch von dem, was er aus Windhelm kennt. Aber es gibt ganzjährig kein Eis und keinen Schnee. Was Bernd als Manko empfindet.

    Beim Verlassen von Himmelswacht schaut Bernd beim örtlichen Stallmeister Laanari vorbei, um die Tragkapazität seines Pferdes zu erhöhen. Da sagt diese Hochelfe doch glatt: „Hey Ihr, interessiert Ihr Euch für eins meiner Mädchen? Sie sind die edelsten Stuten der Insel.“ Zuerst vermutet Bernd, es handele sich um ein frivoles Angebot und denkt an die Frauen in der Truppe, die ja auch irgendwie ganz schön edle ... ähm ... Stuten(?) sind. Dann muss er grinsen und kauft einfach die Tragkrafterweiterung.

    Überhaupt denkt Bernd, dass ganz Tamriel irgendwie von merkwürdigen Leuten bevölkert ist. Die reiten brennende, knallende oder durchsichtige oder dampfende Viecher. Durchsichtig! Ein rotes, dampfendes und durchsichtiges Pferd mit Blechpanzerung? Ein brennendes Reittier? Geht‘s noch? Bernd versteht nicht, wozu all diese abartigen Kreaturen gut sein sollen. Sie sehen bescheuert aus, nerven andere, behindern mitunter die Sicht und sind zu nichts nutze. Genau wie diese fliegenden Kobolde, Daedramonster, glühenden Kugeln und fliegende grüne Blüten. Mitunter leuchten, dampfen und brennen dies Leute sogar selbst. Bernd sagt: „Leute, könnt ihr bitte diesen Quatsch sein lassen?“ Anouk aus dem Team hatte ihn daraufhin beiseite genommen und ihm geantwortet: „Das wird nicht passieren, Bernd. Es gibt unzählige Morons in der Welt, die das irgendwie toll finden - aus welchen bescheuerten Gründen auch immer - und sich einen Dreck um das Wohlergehen anderer oder den Sinn oder gar den Stil solcher Sachen scheren.“ Bernd hat das betrübt zur Kenntnis genommen und sich verbittert damit abgefunden. Die klare Ansage von Anouk hat ihm allerdings den ganzen Tag versaut.


    Bernd reitet eine scheckige Stute namens Molli aus Ostmarsch. Die ist nicht durchsichtig, qualmt nicht, hat keine Federn und kein Geweih. Dafür ist sie kräftig und ausdauernd. Was Bernd am meisten beruhigt: sie brennt nicht.

  • Stufe 10


    Bernd hat Auridon abgegrast, alle Himmesscherben gesammelt und ein Level-Up auf Stufe 9 erhalten. Von Entdeckungen und dem Totprügeln von Gegnern wie Seevipern, Schleiererbeschergen, rotäugigen Bären und all so Zeug, dass sich in den Weg gestellt hat. Er füllt dabei mittlerweile Seelensteine. Er findet, dass das einfach ist.


    Bei seinen Reisen durch Tamriel hat Bernd die drei Himmelsscherben in Bal Foyen geholt. Es gibt da ein hässliches kleines Haus, in dem Bernd nie leben möchte. Aber als er den Wegschrein der Bal Foyen Docks erreichte, bekam er Stufe 10 und drei zusätzliche Erfahrungspunkte. Das hilft! Aber das Tollste für Bernd ist, dass er gelernt hat, die ultimative Zauberfähigkeit „Überladung“ aus der Kategorie „Sturmrufen“ zu benutzen. Die Zauberer im Team haben ihm versichert, dass dies eine der besten Fähigkeiten schlechthin ist. Bernd ist gespannt.


    Das nächste Gebiet ist Bangkorai. Dorthin kann man zunächst nicht über einen Wegschrein reisen. Aber glücklicherweise hat die Truppe dort ein nettes kleines Häuschen im Südwesten erworben, zu dem Bernd kostenlos schnellreisen kann. Naradu will sich in Zukunft dort häuslich einrichten und hat schon jede Menge Einrichtung angeschleppt. Aber so richtig wohnlich ist es da noch nicht.

    In Radzaks Rad ganz in der Nähe stieß Bernd dann an seine Grenzen. Gegen all die Dwemerkonstrukte ohne Waffen und Rüstung zu boxen und zu zaubern, war zu viel. Die kaiserlichen Truppen dort konnte er noch plattmachen. Auch einen riesigen Dwemer-Zenturio. Aber dann musste er an ZWEI von denen vorbeikommen. Das ging auch mit Schleichen nicht. Bernd hat sich mit einem Seelenstein wiederbelebt und ist dann schnell zu der gesuchten Himmelsscherbe um die Ecke gerannt.

    Bernd ahnt, dass es nicht für immer einfach sein wird. Mena lacht, als er sein Erlebnis erzählt. „Es gibt da diese beiden Truhen mit Sachen für Neulinge. Rüstungen, Schwerter. Da findest Du etwas für Stufe 16, 26, 36 und 46. Bedien‘ Dich. Aber tu es wieder rein, wenn Du die nächstbessere Ausrüstung nimmst.“ Bernd hatte die Kisten schon gesehen. Das ist alles schweres Gerät. Schwere Rüstung, Bidenhänder. Nicht wirklich das, was Bernd will. Aber er behält natürlich im Hinterkopf, dass er zur Not darauf zurückgreifen kann. Ein weiterer komfortabler Vorteil durch die Mitgliedschaft in der Gruppe.

  • Stufe 13


    Krempen, Nördliches Elsweyr! Die Heimat der Khajiit.

    Asgerda hat ihm erzählt, dass die Khajiit meistens freundliche Wesen sind und dass Elsweyr eine schöne Gegend ist. Aber es ist wie überall: es gibt immer auch die Bösen. Hier insbesondere die Drachen. Gerüchte kursieren, dass Mena damals zusammen mit einem gewissen Kaiserlichen namans Abnur Tharn die Drachen wieder freigelassen hat. Bernd will Mena demnächst mal fragen, ob das stimmt. Asgerda meint, dass es auch freundliche Drachen gibt. Bernd hat noch nie einen Drachen gesehen. Und er will auch nichts mit ihnen zu tun haben. Egal ob böse oder freundlich.


    Was Bernd verstört, ist das Katzenartige der Khajiit. Fell, Schwanz und Katzenkopf. Außerdem benutzen sie eine merkwürdige Selbstbezeichnung: sie reden von sich in der dritten Person: „Dieser ist ein Khajiit.“ Bernd versteht nicht, warum sie es tun. Sie sprechen doch ansonsten gut die allgemeine Sprache. Aber er findet es amüsant. „Dieser hier findet die Sprache der Khajiit lustig, ja.“


    Bernd will Stufe 15 erreichen, damit er die zweite Schnellleiste nutzen kann. Für die linke Faust? Obwohl er die Faust ja eigentlich jetzt schon nutzen kann. Das ist etwas, was Bernd nicht so richtig begreift. Außerdem hat Mena geheimniskrämerisch angekündigt, dass es für Stufe 16 eine Überraschung vom Team geben wird. Oha! Bernd ist gespannt. Was könnte nach all den Überraschungen, die ihm die Truppe bis jetzt bereitet hat, noch kommen? Aber nach den Erfahrungen der letzten Zeit denkt Bernd, dass noch viel mehr geht, als das, was er bisher erlebt hat.


    Aus Bernds tristem Leben in Windhelm ist plötzlich eine aufregende Geschichte voller Wunder, Reichtum und Zufriedenheit geworden. Bernd ist glücklich darüber, dass die anderen Mädels kein Problem damit haben, dass er sich eher dem gleichen Geschlecht hingezogen fühlt. Einige sind wohl auch lesbisch, vermutet Bernd. Er hat sich aber noch nicht getraut, danach zu fragen.

  • Stufe 14


    Naradu war den ganzen Tag weg.

    „Aufträge.“ war ihre Anwort als Bernd danach fragte. Bernd fragte auch „Erzählst Du mir davon?“ Die Antwort war: „Nö.“ Die kleine Waldelfe ist schon ziemlich krass, dachte Bernd. Aber irgendwie ist sie eine der spannenden Figuren im Team. „Ich war in Deinem zukünftigen Heim in Bagkorai. Das wird bestimmt toll!“ versuchte er zu schmeicheln. Alles, was Naradu dazu sagte, war: „Aha.“ Bernd geriet gesprächstechnisch etwas ins Straucheln.

    „Du bist ganz schön krass,“ sagte Bernd. „Du auch,“ antwortete Naradu. Beide mussten lachen.

  • Stufe 15


    Bernd hat Stufe 15 geschafft. Tatsächlich bekam er eine zweite Schnellleiste dazu. Wie sich zeigte, war die aber wirklich nicht für die linke Hand. Bernd könnte jetzt andere Zauber dort platzieren und im Kampf dann schnell darauf zurückgreifen. Er hat aber nichtmal genug Zauber für die erste Leiste. Platz 5 ist noch frei. Da könnte er die Beschwörung eines dieser hässlichen Deadra-Viecher drauftun. Das will er aber nicht. Bernd findet die unnütz und abstoßend. Wozu soll die zweite Schnellauswahl also sein? Bernd will kein Kämpfer werden sondern ein Handwerker. Unglücklicherweise muss er für die Erlangung der nötigen Erfahrungspunkte manchmal auch kämpfen. Aber die gewonnenen Erfahrungspunkte setzt er lieber dafür ein, seine Handwerksfertigkeiten voranzubringen. Das dauert sehr lange. Insbesondere auch das Erlernen von Eigenschaften. Mena hat ihm gesagt, dass die letzte Eigenschaft jeweils einen Monat beansprucht. Aber nur, wenn er auch die entsprechenden Fertigkeiten für 25% schnellere Analyse erreicht hat. Glücklicherweise stellt Mena ihm immer gleich ein Teil mit einer neuen Eigenschaft zum Analysieren her, wenn er eine Eigenschaft erlernt hat. So muss er nicht darauf warten, dass jemand irgendwann ein entsprechendes Teil erbeutet. Mittlerweile hat Bernd für Schmied, Schneider und Schreiner jeweils drei Analyseplätze. Trotzdem wird es ewig dauern!


    Dadurch, dass er jetzt Stufe 15 erreicht hat, wird er immerhin jeden Tag 2800 Gold in die Teamkasse zahlen können. Das findet Bernd wichtig, weil er auf der anderen Seite vom Team alles bekommt, was er benötigt, um voranzukommen. Auch Gold. Tythis Andromo ist jederzeit bereit, ihm Gold zu geben. 100.000 Gold? Kein Problem. Nicht, dass Bernd soviel bräuchte. Aber er würde es bekommen. Angesichts der eher dürftigen Verhältnisse, in denen er in Windhelm aufgewachsen ist, findet er das ausgesprochen beeindruckend. Und angenehm.


    Am Abend traf Bernd Katharsil, die Katzenäugige.

    Bernd findet solche kosmetischen Maßnahmen befremdlich. Katharsil grinste und meinte: „Tja, mein Freund, leider habe ich keine Barthaare, die ich schick schneiden und schön flechten könnte, wie das Nord-Muskelprotze tun können. Scheinbar muss ich andere Möglichkeiten nutzen.“ Bernd fühlte sich ertappt und nahm sich vor, in Zukunft toleranter zu werden.


    Katharsil war an diesem Tag zweimal unterwegs in irgendwelchen Verliesen, um irgendeine „Wöchentliche Bestrebung“ für das Team zu erledigen. Bernd schaudert es, wenn er nur daran denkt, was für schrecklichen Monstern die Elfe zusammen mit einer befreundeten Bretonin namens Dame Isobel entgegentritt. Bernd kennt die Bretonin nicht. Aber nach allem, was er von den anderen gehört hat, muss sie wohl sehr hilfreich sein. Eine Ritterin! „Dame Isobel“. Katharsil sagt: „Ich brauch‘ keine Titel. Ich bin Katharsil. Das muss reichen.“ Und weg war sie, um zusammen mit ihrer „Dame Isobel“ noch ein Verlies zu knacken. Zwei Stunden später war sie zurück. Dreckig und stinkend. Aber sie hatte ein weiteres Verlies platt gemacht. „Fast geschafft,“ murmelte sie. „Sechs von sieben. Morgen noch eins, dann is juut.“ Sie schaltete eine Spieluhr an, die sich echt bescheuert anhört, und setzte so khajiitische Duftspender in Betrieb. Und zack! saß sie in der Badewanne und entspannte.

    Bernd bewundert die Kriegermädels in der Truppe. Katharsil sieht gar nicht so kräftig aus mit ihren dürren Elfen-Staksbeinen. Aber scheinbar ist sie eine hervorragende Kriegerin. Genauso wie die Nord-Muskelpakete im Team. Bernd könnte das nie.


    Er überlegt, ob er nicht lieber lesen lernen sollte.

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  • Stufe 18


    Menas Khajiitfreundin hat Bernd geholfen, nach Betnikh und Apocrypha zu gelangen. Bethnikh war schnell abgehakt. Sind ja nur drei Himmelsscherben dort. Mit Orks will Bernd nichts zu tun haben. Ist schon genug, dass gegen Ende der Reise Wrothgar auf ihn wartet ... Bernd hofft, dass er vorher fertig wird.

    Aber dann Apocrypha!

    Bernd denkt, dass der Name nicht umsonst so ähnlich wie „Apocalypse“ klingt. Bei dem Gedanken, in dieser hässlichen und depremierenden Umgebung länger verbringen zu müssen, schaudert es ihn. Er schloss: „Bei den Neun! Das geht nur mit Augen zu und durch.“

    Dann traf er direkt auf diesen rothwardonischen Typen Azanar, von dem er schon gehört hatte. Der wollte ihm aber gar nicht helfen, sondern Bernd sollte IHM helfen. Eine Quest annehmen. Also das, was Bernd genau NICHT will. Deshalb lehnte er ab und ließ den Typen stehen. Bis jetzt jedenfalls war eh noch keine Hilfe erforderlich. Und Azanar ist tatsächlich schon ganz schön alt. Aber schicke Klamotten hat er!

    Bernds Schriftrolle des Lernens sollte noch 15 Minuten vorhalten. Immerhin schaffte er es, in dieser Zeit einen Wegschrein zu finden und eine Himmelsscherbe zu ergattern. Dafür musste er einen riesigen Fleischatronachen und einen ziemlich gefährlichen Nachtschrecken totprügeln. Weil sie ja nicht fliehen, wenn sie am Verlieren sind. Aber dann hatte er die Schnauze voll von dieser finsteren Welt und teleportierte zurück ins Stolzespitzehaus. Apocrypha ist so unangenehm, dass er dort wohl immer nur mal zwischendurch ein oder zwei Himmelsscherben holen wird. Asgerda lachte und meinte: „Wart‘s mal ab, bis Du bei T bist. Da gibt‘s dann die Totenländer. Die sind NOCH schöner als Apocrypha. Oder vorher schon K wie Kalthafen. Da kommt richtig Freude auf!“ Bernd hofft, dass er es vielleicht auch ohne diese düsteren Teile der Welt schaffen kann.

  • Stufe 21


    Heute kam Naradu an und sagte: „Ich brauch‘ mal Urlaub.“ Bernd mag sich gar nicht vorstellen, wovon sie Urlaub braucht. Aber er hat sich ein Herz gefasst und sie gefragt, ob sie ihm helfen würde, lesen zu lernen. „Ja klar!“ war die Antwort. Weil Bernd es für seine Unternehmungen braucht, haben sie mit dem Alphabet begonnen. A, B, C, D hatte Bernd schon. Er musste ja seine Liste von Gegenden kennen, in denen er Himmelsscherben sammeln wollte. Deshan hatte ihn fast zwei Punkte auf der Stufenleiter vorangebracht. Bernd buchstabierte das nächste:

    „D-i-e A-u-r-b-i-s. Wassn das?“

    „Na unsere Welt, Schwachkopf. Also alles.“ Bernd verstand. Das ist nur eine Übersicht. Nächster Punkt:

    „D-i-e T-o-t-e-n-l-ä-n-d-e-r. Heilige Scheiße! Das ist die finstere Gegend, von der Asgerda erzählt hat. Ist also unter D anstatt unter T. Und es wäre mein nächstes Ziel.“

    „Da kommst Du aber nicht direkt hin. Du könntest es auch unter F wie Ferngrab laufen lassen. Über Ferngrab kommst Du dahin.“

    Das erscheint Bernd als eine gute Möglichkeit, erstmal nicht weiter in finsteren Gegenden sein zu müssen. Er hatte letztens Apocrypha doch komplett erledigt, weil er diesen dunklen Punkt von seiner Liste streichen wollte. Und dann kamen in „Das westliche Himmelsrand“ noch die tristen Graumoorkavernen dazu. Übel! Er ist lieber in schönen Gegenden unterwegs.

    „D-u-n-k-e-l-f-o-r-s-t. Hört sich auch nicht viel besser an,“ maulte Bernd.

    „Ist aber besser. Bis auf den schlammigen Südosten ist es da gar nicht so schlecht. Entspann Dich mal.“

    Diesen Rat hat Bernd befolgt und sich erstmal ein paar schicke Klamotten gekauft.

    „Hast Du in den nächsten Tagen Zeit?“ fragte Naradu.

    „Öhm ja.“

    „Lass uns einen Ausflug auf Hochinsel machen. Es gibt da einen Ort der besonderen Art. Mehr wird nicht verraten.“ Und sie grinste unverschämt.

    Bernd ist gespannt.

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