Stufe 7
Bernd findet es atemberaubend, mit welcher Geschwindigkeit er Handwerke erlernt.
Durch den direkten Draht zur Gruppe verfügt er jederzeit über die nötigen Mittel, um voranzukommen. Mena Oris, die Gründerin der Gruppe und Meisterhandwerkerin, hat ihm zum Beispiel schnell mal 10 Dolche und 10 Stiefelpaare aus hochwertigen Materialien angefertigt, damit er durch das Verwerten auf Level 8 bei Schmieden und Schneidern kam. Schreiner hatte er schon alleine geschafft. Dadurch kann Bernd jetzt von allem zwei Stücke gleichzeitig analysieren. Dank Mena hat er auch jederzeit Ausrüstungsteile mit den entsprechenden Eigenschaften, die er für die Analyse von Eigenschaften benötigt. So entstehen keine störenden Pausen bei der wirklich langwierigen Analyse.
Und darüber hinaus kann er, wie alle anderen in der Truppe, auf den gut ausgestatteten Fundus an Materialien zurückgreifen, für dessen Füllstand die Kaiserliche Flavia sorgt. Sie arbeitet all die Fundberichte für Handwerksmaterialien ab und sorgt dafür, dass keine Materialengpässe entstehen.
Bernd sagt: „Es fühlt sich einfach gut an,“ und grinst breit.
Bernd hat eine mysteröse Nachricht erhalten. Asgerda hat sie ihm vorgelesen: „Seelenberaubt in Kalthafen/Sprecht mit der vehüllten Gestalt“
Bernd wusste nicht, was Kalthafen ist und warum man dort seelenberaubt ist. Er hatte auch keine Lust, mit verhüllten Gestalten zu reden. Er hat das einfach ignoriert.
Er selbst ist ja Nord und hat kein Problem damit, mit freiem Oberkörper durch die Gegend zu spazieren. Im Gegenteil! Er findet, man sollte stolz auf seinen Körper sein und ihn auch zeigen. Das finden auch die meisten anderen Mädels in der Truppe. Wenngleich sie zurückhaltender in dieser Beziehung sind und sich nur gelegentlich mal in teuren oder offenherzigeren Klamotten zeigen. Mestens haben sie halt Arbeitsklamotten an. Praktisch und bequem für Handwerker. Sie sehen aber alle ziemlich gut aus, findet Bernd. Er erfreut sich an ihrem Anblick, wenngleich er natürlich die Reize nur aus ästhetischer Sicht genießt.
Asgerda hat ihm dann erkärt, dass Kalthafen eine daedrische Ebene des Bösen ist, deren Chef ein gewisser Molak Pal - oder so - sei und dass es letztlich darum geht, dass man seine Seele verliert und in einem wahnsinnig aufwendigen und langwierigen Prozess wieder zurückholen muss. Bernd musste lachen und beschloss, dass er dieser Aufforderung nicht nachkommen würde. Die Seele verlieren! Bernd denkt, dass das eine blöde Idee ist. Er behält seine Seele lieber. Asgerda musste auch lachen. Sie war Molluk Bal damals noch entgegengetreten und hatte ihn umgehauen. Aber sie fand, dass Bernd eine deutlich entspanntere und pragmatischere Sicht auf die Welt hat als sie selbst und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Etwas, das Bernd als verstörend empfand.
Nun, er war ja angetreten, die Wunder und Besonderheiten der Welt kennenzulernen. Aber intimen Kontakt mit eineFrau? Uhhhm ...
Bernd war verwirrt. Und erschüttert.
Folgendes war geschehen: Er war allein in der Werkstatt der Truppe im Stolzspitzeanwesen in Einsamkeit und beschäftigte sich mit der Analyse von Eigenschaften an den Handwerkstischen des Teams. Da tauchte plötzlich eine Khajiit bei ihm auf. Sie sei eine Freundin von Mena und hätte erfolgreich ein paar Sachen verkauft. Der Erlös würde Halbe/Halbe geteilt, wie vereinbart. Sie übergab ihm 2,3 Millionen Gold aus Verkäufen. Und weg war sie wieder.
Bernd ist nicht so gut im Rechnen. Und er hatte ja bisher vorwiegend mit dreistelligen Beträgen zu tun. Erst seit zwei Tagen wusste er, dass man an einem Tag viel mehr Gold verdienen kann als er vorher pro Monat zur Verfügung hatte. Die vierte Stelle in seinem Zahlen-Universum war hinzugekommen. 1800 Gold nur für ein paar angefertigte Sachen. Noch nichtmal von besonders hoher Qualität! Allein das war für Bernd schon beeindruckend. Er hatte aber gerade 2300 Stapel zu jeweils 1000 Gold erhalten. Bernd wurde schwindelig.
Als Mena später kam, grinste sie nur. „Das ist ab jetzt Dein normales Leben, Bernd. Wenn Du magst.“
Bernd beschloss in diesem Moment, dass er es mag und grinste zurück.
Die anderen in der Truppe haben Bernd nahegelegt, ganz Tamriel zu bereisen und Himmelsscherben zu finden, damit er seine Fertigkeiten im Handwerk voranbringen kann. Und um nebenbei seine Stufe hochzubringen, damit er irgendwann den Champion-Status erreicht.
Nachdem Bernd die Alik‘r bereits abgearbeitet hatte, hat er beschlossen, einfach dem Alphabet folgend, als nächstes nach Apocrypha zu gehen.
Bernd ist beeindruckt davon, dass er auf all die Möglichkeiten dieser Handwerker- und Kriegertruppe zurückgreifen kann: Kleidung, Ausrüstung, Gold, Großmeister-Handwerkstische, Materialien, Wohnungen und Häuser in ganz Tamriel zu denen man kostenlos schnellreisen kann.
Thytis, der Bankier, hat Bernd mal eben ein paar Tausend Gold gegeben, damit er fehlende Rezepte kaufen konnte, um seine Handwerkskenntnisse zu verbessern.
Flavia, die wegen der Materialbeschaffung auch viel reisen muss, hat ihm empfohlen, für kostenlose Reisen das Gasthaus "Maras Kuss“ in Vulkelwacht zu nutzen. Es sind von dort nur wenige Meter bis zum Wegschrein. Und zusätzlich könne er direkt auch täglich die Reitstunden im lokalen Pferdestall bei Laanestii nutzen.
Bernd befolgt die Anleitungen der anderen und ist immer wieder erstaunt darüber, wie einfach das Leben sein kann.