(( Vom 08.10.2022 ))
Ein kleines Lager, irgendwo der Alik´r-Wüste...
Abbas al-Rahaim, Soldat der königlichen Wache von Schildwacht und nun im Dienste des Prinzen Silann Ashere, kaut gedankenverloren auf einem Stück Trockenfleisch herum, während er in die Flammen des Feuers in dem kleinen Lager blickt.
Seine Gedanken kreisen um den Prinzen selbst, den man nun sucht und dessen Schicksal ungewiss ist.
Und er denkt darüber nach, was bisher alles passierte auf dieser doch mysteriös anmutenden Reise, die auf den ersten Blick wie eine doch routiniert ablaufende Suche nach der Vergangenheit wirkte.
Während Amrán al Sahid und seine Gefährtin Rajana-Lua schlafen, sind es Ahladia Mhaldki, die neue Lebensgefährtin des Prinzen Ashere, und Alexia Sele, die kaiserliche Wache, die neben Abbas am Lagerfeuer sitzen.
Erst als Ahladia ihn direkt anspricht, scheint der Rothwwardone fast schon aus jenen Gedanken aufzuschrecken, die ihn so beschäftigen.
Es ist schon eine Weile offensichtlich, dass sie ihm, dem jungen Bruder des verstorbenen Mustaba al-Rahaim, nicht über den Weg traut.
Sie vermutet möglicherweise einen Zusammenhang zwischen dem Umstand des Todes seines Bruders und der jüngsten Entführung des Prinzen.
So als wolle sich Abbas dafür rächen, was damals in Abahs Landung passierte.
Ahladia Mhaldkis Misstrauen gegenüber Abbas al-Rahaim scheint ein wenig abzuebben.
Ein wenig überraschend entwickelt sich genau in diesem Moment, an jenem Lagerfeuer, ein echtes Gespräch zwischen diesen doch unterschiedlichen Charakteren, die für den Prinzen seit geraumer Zeit als Gefährten die Alik´r-Wüste durchstreifen.
Während Abbas ein wenig mehr über die Kaiserliche erfahren will, zeigt sich auch Ahladia durchaus offen und plaudert gar aus dem Nähkästchen, wie sie den Prinzen kennen- und lieben lernte.
Man könnte in diesem Moment fast schon das Gefühl haben, dass eben dieses Gespräch einiges an Vertrauen geschaffen hat, das bisher fehlte.
Zwar ist Alexia Sele keine, die für ausführliche Geschichten geschaffen scheint, doch wird klar, dass auch sie wohl die Gefährten zu schätzen gelernt hat.
Auch Abbas berichtet von den Ereignissen rund um den gewaltsamen Tod seines Bruders, der damals schon den Prinzen auf einer Mission begleitete.
Dabei spielt die zu früheren Zeiten in Schildwacht angesehene Handelsfamilie Abutemal scheinbar eine nicht unbedeutende Rolle, zumal Prinz Ashere nach deren Familientragödie nichts unversucht ließ, nach Spuren etwaiger Überlebender zu suchen.
Einen möglichen direkten Zusammenhang zwischen den Ereignissen rund um Abutemal und den jetzigen auf dieser Reise scheint dann aber doch ein wenig zu viel des Guten zu sein.
Die Rast in dem kleinen Lager gibt Zeit zu reden.
Trotz, dass Ahladia die Sorge um ihren geliebten Silann umtreibt, bekommt man das Gefühl, dass dieses Gespräch ihr ein wenig die sorgenvollen Gedanken hat nehmen können, zumindest für den Moment.
Denn schon in wenigen Stunden wird man weiter reiten.
Weiter gen Norden.
Weiter den Spuren der Entführer des Prinzen hinterher...